TOP 10 Battle of Chaos

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2022-02-15 21:04:00 / Yu-Gi-Oh Competitive Artikel
TOP 10 Battle of Chaos -

Hallo alle zusammen! Ich hoffe ihr seid alle gesund, bestenfalls geimpft und habt Bock auf einen weiteren Top 10-Artikel! Denn das neue Hauptset „Battle of Chaos“ steht in den Regalen und damit ist es natürlich wieder an der Zeit für mich, euch meine persönlichen Favoriten vorzustellen. Also dann, los geht’s mit dem Ranking!

Platz 10: Einer von uns

Representation matters! Das hat Konami-TCG wohl begriffen und beschlossen, eine Karte namens Libromancer Geek Boy zu drucken, in der wir uns alle wiederfinden können. Er war die erste bekannte Karte des neuen TCG-exklusiven Themendecks Libromancer, das insgesamt mal wieder eher Grütze ist, aber vielleicht als Engine taugt. Indem man ein Ritualmonster (glücklicherweise irgendeines, denn die Themen-Ritualmonster will man definitiv nicht spielen) in der Hand vorzeigt, kann man unseren Geek Boi von der Hand beschwören. Er kann einem dann eine Libromancer-Zauber-oder-Fallenkarte auf die Hand suchen, namentlich Libromancer First Appearance, einen Feldzauber à la Magische Schmelze, der einem eines der anderen beiden Nicht-Ritualmonster sucht, das man dann auf die gleiche Weise beschwören kann. Klingt sehr nach dem, was die Mantrawichtel machen und tatsächlich ähneln die Engines sich sehr, wobei Libromancer den Job gleichzeitig besser als auch schlechter machen. Einerseits suchen oder Recyclen die Mantrawichtel nebenher noch, andererseits erlauben die Libros Extra Deck-Plays. Neben Tributfutter können sie also auch als Link-Material dienen, zum Beispiel, um Strickschaf zu beschwören. Außerdem ist Geek Boy als Psi-Monster der Stufe 3 ein Ziel für den frisch entlimitierten Notfallteleport, mit dem sich sein Effekt ebenfalls triggern lässt. Und ja, wenn ihr unbedingt wollt, könnt ihr auch das Bossmonster Libromancer Doombroker spielen. Ebenfalls über den Feldzauber suchbar und durch diesen auch beschwörbar, wenn ihr drei Stufen auf Hand oder Feld übrig habt. Er sucht euch dann auch den Feierliches Urteil-Verschnitt Libromancer Intervention, für ein Omni-Negate, dass anders als Apollousa und Co selbst unter Kräfte Rauben funktioniert.

Platz 9: Dino-Waifu? Dino-Waifu!

Als nächstes haben wir ein weiteres neues Themendeck. Auf Konamis Weg, allen Monstertypen mindestens ein Waifu-Thema zu geben, sind jetzt Dinos dran. Ja richtig, Dinos! Ich bin immer noch verwirrt deswegen, denn wenn wir ehrlich sind, sieht man den Dinomorphia-Karten ihren Typ nicht wirklich an. Aber ich will mich nicht beschweren, denn so haben sie Zugriff auf den exzellenten Dino-Support in Form von Karten wie Seelenfressender Oviraptor, Babycerasaurus oder Fossile Grabung.

Mein Platz 9, Dinomorphia Kentregina fällt zu allererst durch ihren beeindruckenden Body auf, mit satten 4000 Base-ATK (ja, natürlich habe ich das gemeint. Was denkt ihr denn?), einem neuen Rekord für Monster unterhalb von Stufe 8. Darüber sollte man sich allerdings nicht zu früh freuen, denn Kentregina verliert ATK in Höhe deiner LP. Das klingt erstmal ziemlich quatschig, schließlich hätte sie damit standardmäßig theoretisch -4000 ATK, aber genau das ist das Gimmick des Decks: Sie kommen mit einem Dino-Arsch voll Fallen, die alle die Hälfte deiner LP kosten, sodass man Kentregina schon nach drei Aktionen auf soliden 3000 ATK hat. Schade eigentlich, dass dieses Gimmick nicht für das im nächsten Set erscheinende neue Bossmonster Rexsturm übernommen wurde. Ich hätte gerne mal ein Monster mit 6000 Base-ATK oder so gesehen. Die Fallen selbst sind übrigens vielfältig, es gibt zum Beispiel eine, mit der mal eben Fusionsmaterialien vom Deck benutzen kann, ein Zauber/Fallen-Negate sowie Verschnitte von Gottoms‘ Notruf, Schrottdrache und Metallisch-Reflektierender Schleim. Außerdem haben sie alle einen Friedhofseffekt, mit dem sie unsere zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich lächerlich niedrigen LP vor Schaden beschützen können. Kentreginas weiterer Effekt ist hingegen eher unspektakulär, harmoniert aber wunderbar mit dem Rest des Decks, denn zum Preis der Hälfte deiner LP kann sie als Schnelleffekt den Effekt einer Falle kopieren. Insgesamt harmonieren damit auch sie und ihr Deck erschreckend gut mit Kräfte Rauben. Denn man kann zum Beispiel Kentregina dank Dinomorphia Domain mit Materialien vom Deck beschwören, Domain mit ihrem Effekt kopieren, eine weitere beschwören, dann Kräfte Rauben flippen und man hat neben dem Floodgate zwei 4000er-Beatsticks zur Verfügung. Das macht das Deck,zumindest nach der nächsten Support-Welle, durchaus competitive, wenn auch eher im Rogue-Bereich. Und sonst bietet es Dinos, Waifus, einen Control-lastigen Playstyle sowie die Chance auf Anime-mäßige Siege mit lächerlich niedrigen LP oder Meme-Niederlagen durch Funken. What’s not to love?

Platz 8: Es ist keine Phase!

Doch auch wenn Dinos toll sind, in Wahrheit schlägt mein Herz für die Emo-mäßigen gefallenen Engels-Monster. Meinen Platz 8 zum Beispiel: The Agent of Destruction – Venus. Dabei handelt es sich um das rebellische Teenager-Gegenstück zu Sendbotin der Schöpfung – Venus, einem waren Klassiker der spammigen Karten, die in der Link-Ära endlich zeigen konnte, was in ihr steckt… Oder zumindest war sie kurz davor, damals, als die Leute World Chalice fünf Minuten lang für das überpowertste Deck aller Zeiten gehalten haben. Zweifellos ist sie mit ihrer Fähigkeit, aus einer Normalbeschwörung vier Monster zu machen, besser denn je, sie hat aber auch einmal mehr die Macht der Garnets bewiesen. Denn dem happigen +3 zum Trotz lohnt es sich einfach nicht, drei wertlose Vanillas in sein Deck zu packen, weswegen Venus immer noch an unserem Sternhimmel funkelt, während Kollegen wie Schleifgolem, Löwenzah-Löwe und Phantom-Himmelssprenger im Schwarzen Loch der Banlist verschwunden sind.

Und die neue Emo-Venus ändert an diesem Problem… genau gar nichts. Auch sie ist abhängig von ihrer dreifachen Kugel des mystischen Scheins und im Grunde lässt sich ihr Effekt sehr einfach erklären: Nachdem du die original-Venus benutzt und alles weggelinkt hast, mach‘ es einfach nochmal! Denn mit ihrem Effekt kann man bis zu 1500 LP bezahlen und dann für jede 500 LP eine Kugel nicht von Hand oder Deck, sondern von Friedhof oder verbannter Zone beschwören. Und, um das Bild von Zerstörung und Erneuerung zu perfektionieren, diese werden dann statt wieder in den Friedhof zu wandern, ins Deck zurückgemischt, sodass die richtige Venus sie erneut benutzen kann. Dank deren nostalgischem Mangel eines Once per turn sogar sofort, sofern sie sich noch auf dem Feld befinden sollte. Dadurch ließe sich theoretisch ein sagenhaftes +9 erwirtschaften, wofür es aber beide Venüsse sowie eine Valhalla, Halle der Gefallenen oder so braucht, es ist also nicht unbedingt eine Strategie, auf die man sich verlassen sollte. Aber es geht! The Agent of Destruction – Venus hat übrigens auch einen Beschwörungseffekt, mit dem man sie beschwören kann, indem man eine original-Venus vom Friedhof aus dem Spiel entfernt. Das blockt allerdings ihren zweiten Effekt, was die Karte deutlich abwertet. Aber immerhin: Sie ist immer noch ein leicht beschworener Empfänger. Außerdem macht es sie zu einem ziemlich guten Ziel für Master Flare Hyperion, sobald dieser seinen Weg ins TCG findet.

Platz 7: Endlich wieder Drachen!

Findet ihr den Mangel an Drachen in diesem Ranking bislang nicht auch auffällig? Keine Sorge, auch für unser aller (oder zumindest Konamis) Lieblingstyp ist in diesem Set gesorgt, wenn auch nur als OCG-Import. Nowru Aries the Vernal Dragon heißt mein Platz 7, ist passenderweise Stufe 7 und außerdem mal wieder ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man sich den Wyrm-Typ auch hätte sparen können, wenn man ätherische, fernöstlich angehauchte Drachen ohnehin weiter als solche druckt.

Was den Rest der Karte angeht, so erinnert er auf mehrere Weisen an Destrudo der Schauer des veschwundenen Drachen, ein weiterer Stufe-7-Drache mit absolut epischem Artwork, der sich selbst vom Friedhof beschwören kann. Monster, die das können, sind eigentlich immer gut, wie ein blutiger Pfad aus Drachenherrschern, Aufblühende Blumenzwiebel, Jetsynchron und halt Destrudo beweist, denn auch der hat es mal bis zum Verbot gebracht. Nun hatten die meisten dieser Karten gemein, dass sie Empfänger sind, weshalb Nowru auch kaum das gleiche Schicksal ereilen dürfte. Auch kommt er anders als sein untoter Kollege nicht völlig umsonst aufs Feld, sondern hat die durchaus happige Bedingung, ein Stufe 5-oder-höher-Monster abzuwerfen. Damit dürfte sie endgültig zur Nischen-Karte verkommen, als solche ist sie aber sicher in Decks wie beispielsweise Red-Eyes zu gebrauchen, zumal man sie mit gefühlt einer Myriade Karten, vornan Drachenschlucht und Drachenschrein, gezielt auf den Friedhof schicken kann. Außerdem kann sie als Material für Voloferniges, der finsterste Drachen-Untergangsreiter benutzt werden, um dessen Effekt zum Quick Effect zu machen.

Auf dem Feld hat Nowru übrigens noch einen weiteren Effekt, mit dem man, sollte er durch Kampf oder einen gegnerischen Karteneffekt zerstört werden, eine Karte des Gegners verbannen kann. Relativ unspektakulär also und die Art von Effekt wegen dem man eine Karte niemals spielen würde, der aber im Zweifelsfall trotzdem nett zu haben ist, sollte man mit irgendeiner Karte des Gegners mal absolut nicht fertig werden.

Platz 6: Bis(s) zur nächsten Spezialbeschwörung

Faszinierend geht es weiter, denn mein Platz 6 ist Vampire Fascinator, der neuen Vampirbraut. Kennt ihr noch Beschwörungszauberin? Dieses total überpowerte frühe Link-Monster, das so schnell verboten wurde, dass es einem vorkommt, als hätte es sie nie gegeben? Nun, Vampire Fascinator erinnert auf geradezu unheimliche Weise an sie. Und damit meine ich nicht, dass beides rothaarige Mädels in Gothic-Garderobe und damit so gaaar nicht mein Typ sind (*hust*), sondern tatsächlich Karten-technisch. Beides sind Link-3-Monster mit 2400 ATK, die darüber hinaus auch noch die selben Pfeile haben. Außerdem habe beiden einen Effekt, mit dem sie Monster als Spezialbeschwörung beschwören können. Im Unterschied zur Sorceress ist unsere Fascinator jedoch nicht völlig generisch, sondern verlangt mindestens ein Zombie-Monster als Material. Doch das heißt nicht viel, denn wie der Zufall es will, ist die inzwischen wahrscheinlich am häufigsten gespielte Monsterkarte aller Zeiten ein Zombie. Man kann also einfach eine der drei Kopien von Aschenblüte & Freudiger Frühling, die man mit 95%iger Wahrscheinlichkeit eh spielt, mit Kristron Halqifibrax vom Deck beschwören, und schon hat man seine Vampire Fascinator beisammen, oder, wenn man gewillt ist, einen potenziellen Garnet zu spielen, ist auch Seuchenverbreitender Zombie ein sehr valides Ziel. Den Teil, wonach Fascinator nicht komplett generisch ist, kann man also eigentlich streichen.

Und was bekommt man jetzt dafür? Man kann ein Monster vom Friedhof des Gegners als Spezialbeschwörung aufs eigene Feld beschwören. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch. Denn dafür kann man für den Rest des Zuges nur noch Zombie-Monster beschwören. Was ein Problem ist, denn es mangelt diesem Typ eindeutig an starken Bossmonstern, mit denen man sein Endboard guten Gewissens schmücken kann. An Link-4-Monstern gibt es beispielsweise nur Yuki-Onna, die Absoluter-Nullpunkt-Mayakashi, die als Bossmonster erstens höchstens mittelmäßig ist und die zweitens Zombies als Material verlangt, weshalb das vom Gegner geklaute Monster ohne Zombiewelt (oder sofern es keine Ash Blossom ist) in aller Regel nicht als Material dafür herhalten kann. Doch zum Glück kommt zusammen mit Fascinator auch The Zombie Vampire (Ugh, ist das echt sein TCG-Name? Verströmt harte Trashfilm-Vibes), dank dem man den ultimativen Troll-Move abziehen kann. Denn Vampire Fascinator hat noch einen weiteren Effekt, mit dem man ein Vampir-Monster (read as: Sie selbst) als Tribut anbieten kann, um die Kontrolle über ein Monster des Gegners zu übernehmen. Nun kommt The Zombie Vampire ins Spiel, denn das Rang-8-Monster hat eine Beschwörungsbedingung, mit der man Monster, die dem Gegner gehören, als Stufe 8 behandeln kann. Mit anderen Worten: Solange sie überhaupt eine Stufe haben (I guess), ist es völlig egal, welche beiden Monster man mit Fascinator erbeutet hat, man kann sie auf jeden Fall zu The Zombie Vampire überlagern. Dessen on-field-Effekt ist zwar auch bestenfalls mittelmäßig, aber immerhin: Man konnte das Zeug des Gegners sinnvoll verwerten. Damit gehen die beiden Monster Hand in Hand und das Xyz-Monster hätte ebenso hier stehen können. Doch schlussendlich habe ich mich für das Link entschieden. Aus… offensichtlichen Gründen.

Platz 5: Angriff der Riesenkralle

Platz 5 geht an die wunderbare Wanderbrise-, ähm ich meine natürlich Simorgh-Supportkarte Simorgh, Bird of Perfection. Das Federvieh hat den Effekt, dass, wenn man ein Geflügeltes Ungeheuer beschwört, man es vorzeigen kann, um anschließend ein Simorgh-Monster von der Hand als Normalbeschwörung zu beschwören. Das schließt ihn selbst mit ein, im schlimmsten Fall ist er also eine Art Kagetokage für Geflügelte Ungeheuer. Schon das wäre potenziell listenwürdig, denn mit einer solchen Karte lassen sich dank seiner exzellenten Attribut-Typ-Kombi mächtige Extra Deck-Monster wie Eisungeheuer Zerofyne und Überfallraptor – Weiser Kauz beschwören. Außerdem kann man ihn mit Überfallritter – Kraftkauz suchen. Und sogar sein etwas eigentümlicher Effekt, der ihn auf dem Feld zusätzlich zu einem WIND-Monster macht, kommt ihr ganz gelegen. Denn so kann man ihn sowohl benutzen, um im Harpyien-Deck Blitz-Chidori (noch so eine längst vergessene Xyz-Option Anno 2013. Uff, ich werde alt.) als auch um im Raidraptor-Deck Überfallritter zu beschwören.

Auch die Tatsache, dass er, anders als Kagetokage, mit einer zusätzlichen Normalbeschwörung statt mit einer Spezialbeschwörung arbeitet, ist praktisch. So kann er nicht nur als Finsternis-Monster unter Barrierestatue der Sturmwinde arbeiten, es ist auch Dreh- und Angelpunkt der bereits Synergie mit dem Wanderbrise-Deck. Zum einen, weil dieses einem Spezialbeschwörung schlicht gerne komplett verbietet, zum anderen macht es ihn zum großartigen Extender für die Tribut-Plays. Denn wenn mein Regelverständnis mich nicht verlässt, müsste es zum Beispiel möglich sein, Wanderbrise und Adlen zu beschwören, seinen Effekt zu aktivieren und Simorgh anzuketten. Die Kette wird dann von hinten aufgelöst, Simorgh beschwört sich selbst, dann suchen Adlen Nebeltal-Goldadler oder so, und dann kann man diesen direkt als Tributbeschwörung beschwören, indem man auch Simorgh als Tribut benutzt. Und sein Effekt geht sogar noch weiter: Wird Simorgh, Bird of Perfection als Normalbeschwörung beschworen, voraussichtlich durch seinen eigenen Effekt, kann man einen seiner Simorgh-Kollegen vom Deck auf den Friedhof schicken, um dafür eine Simorgh-Zauber- oder Fallenkarte zu suchen. Spielt man Wanderbrise, kann man dafür einfach eine weitere Kopie seiner selbst senden, in allen anderen Decks empfiehlt es sich jedoch, Simorgh, Vogel des Schutzes zu nehmen. Der kann sich, solange die gegnerischen Zauber- und Fallenzonen leer sind, einfach selbst vom Friedhof beschwören und so gleich ein Rang-4-oder Link-Play zu ermöglichen. Man kann dann zum Beispiel Force Strix bauen, mit diesem Raidraptor – Singender Lanius suchen, dann Wise Strix bauen, einen Schwarzflügel – Zephyros die Elite gratis dazu bekommen und damit bestimmt allerhand Unsinn anstellen. Die gesuchte Zauberkarte dürfte übrigens in 99% der Fälle Elborz, das geheiligte Land der Simorgh sein, vereinfacht gesagt eine Doppelbeschwörung für Geflügelte Ungeheuer-Decks. Auch hier ist die Synergie mit Wanderbrise offensichtlich, denn so wird Simorgh, Bird of Perfection eines der wertvollen Follow-Up-Plays, sollte Wanderbrise und Rotkehla eine Handtrap fressen. Aber auch Blackwings lieben es, ihre(n) Schwarzen Wirbelwind(e) so oft wie möglich zu triggern, und ich bin mir sicher, auch Harpyien und Raidraptors sagen zu einem weiteren Free Body nicht nein. Heck, wahrscheinlich lohnt es sich jetzt, einen auf Drachen, Krieger und Maschinen zu machen und einfach das Beste aus Tri-Brigade und sämtlichen Geflügel-Themendecks zusammenzuwerfen. Reject archetypes, return to type spam!

Platz 4: Deus Ex Machina

Auf Platz 4 haben D/D/D Deviser King Deus Machinex. (RIP derjenige, der Verbot gegen dieses Deck einsetzen will…) Richtig, D/D/Ds bekommen hier Support. Aber da ich keinen Schimmer habe, was die machen und ich einen Teufel tun werde, mich für eine Dreiviertelseite Top-10-Artikel in eines der komplexesten Decks aller Zeiten einzulesen, werde ich mich im Fo

Deus Machinex ist ein Rang-10-Pendel-Xyz-Monster mit soliden 3000 Punkten auf beiden Stats. Man kann ihn mit zwei Unterweltlern der Stufe 10 beschwören, doch man wäre ein Trottel, wenn man das tun würde, denn er kann auch einfach mit einem anderen D/D/D Monster als Material beschworen werden. Ganz genau: Er ist ein 1-Karten-Xyz-Play, und das ist eigentlich immer gut, wie wir spätestens wissen, seit Zoodiac es selbst mit gefühlt dem halben Deck auf der Banlist vor kurzem mal wieder ins Meta geschafft hat (Außer du heißt Exorzister, I guess). Und das Beste kommt noch: Es gibt Dunkler Vertrag mit dem Tor, dessen Existenz tatsächlich so ziemlich das Einzige ist, was ich noch über D/D/Ds weiß. Denn diese permanente Zauberkarte ist quasi ein Qliphort-Kundschafter, mit dem das Deck einmal pro Zug eines seiner Monster vom Deck suchen kann. Diese Karte lässt sich also hervorragend mit einem Garnet splashen, wofür das OCG D/D/D Eulogy King Vice Requiem hat, mit dem es tatsächlich ein 1-Karten-Play, das zu einem Beatstick mit 3000 ATK führt, aus dem man dann in der MP2 Göttliches Arsenal AA-ZEUS – Himmelsdonner machen kann. Darüber hinaus könnte man ihn auch in Rang-10-Decks nutzen, um Nummer F0: Utopische Dracho-Zukunft zu beschwören, und mit D/D/D-Böenhochkönig Alexander gibt es auch ein generisches Synchromonster, das ganz ohne potenzielle Bricks als Material herhalten kann.

Wir im TCG müssen hingegen wohl oder übel D/D/D-Böenhochkönig Alexander, einem generischen Stufe-10-Synchro, vorlieb nehmen, oder einfach abwarten, bis Vice Requiem bei uns erscheint und währenddessen noch ein paar Mal Ex Machina von Alex Garland gucken (ernsthaft: Es lohnt sich). Doch ich wäre nicht Leseleff, wenn ich mir jetzt nicht noch irgendeine spicy Combo aus der Nase ziehen würde. Denn, hört mich an: Es gibt auch noch D/D/D-Rebellenkönig Leonidas, das dritte generisch halbwegs passabel beschwörbare D/D/D-Monster. Wie Vice Requiem muss man ihn mit Dunkler Vertrag mit dem Tor suchen, anders als diesen kann man ihn aber leider nicht einfach so beschwören. Aber er ist Stufe 7, und damit im standardmäßigen 8/1er-Pendelbereich enthalten, außerdem hat kann man ihn von der Hand beschwören, wenn man Effektschaden nimmt. Hierfür bieten sich Schwarzflügel – Zephyros die Elite oder Künstlerzauberer Trick-Clown an, zur Verfügung gestellt von Karten wie Beatrice, die ewige Dame, Überfallraptor – Weiser Kauz, Überfallraptor – Kraftkauz. Der große Vorteil dabei: Man kann seinen Dunklen Vertrag behalten, womit sogar Deus Machinexs on-Field-Effekt live ist. Denn der ist gar nicht schlecht: Als Schnelleffekt, wenn der Gegner einen Monstereffekt aktiviert, kann er das Monster unter sich hängen (wenn auch ohne den Effekt zu annullieren). Das Ganze geht sogar bis zu zwei Mal, denn der Effekt hat kein Once per turn und kann aktiviert werden, indem man entweder einen dunklen Vertrag zerstört oder zwei Materialien abhängt. Für die erste Aktivierung muss also der Vertrag herhalten, und danach hat unser Monster dank des Einsaugens genug Materialien für eine zweite Runde zur Verfügung.  Es ist zwar nicht die beste Interruption der Welt, aber immerhin eine Art doppelter Geisteroger & Schneehase und damit alles andere als unbrauchbar. Auf diese Weise überlebt er vielleicht sogar bis zur nächsten Standby Phase, in der sich mit seinem anderen Effekt in die Pendelzone legen kann. Dort hat er eine mächtige 10er-Scale und auch einen brauchbaren Effekt, mit dem er die Karte in der anderen Zone beschwören und gegen ein Pendelmonster im Friedhof oder auf dem Feld austauschen kann.

Platz 3: Packfiller De Luxe

Als nächstes habe ich eine Karte für euch, auf die erst durch meine „Recherche“ für dieses Video gestoßen bin, die aber sofort zu einer meiner Lieblingskarten des Sets geworden ist, und das liegt sicher nicht am Augenkrebs erregendem Artwork. Denn auf den ersten Blick sieht Top Share wie eine typische Packfiller-Schrottkarte à la Handelsspanne aus und liest sich auch so, doch ich bin tatsächlich der Meinung, dass sie alles andere als Schrott ist. Außerdem legt sie eine Einfachheit an den Tag, die ich an den generischen Zauberkarten der letzten Jahre vermisst habe. Denn abgesehen vom inzwischen Standardmäßigem hard once per turn hat sie keine verworrenen Aktivierungsbedingungen, Kosten und Klauseln wie eine Miniaturwelt oder ein Topf der Extravaganz, stattdessen lässt sich ihr Effekt in einer einzigen Zeile zusammenfassen: Beide Spieler legen eine Karte von ihrem Deck oben drauf. Klingt wie gesagt erst einmal furchtbar, denn es ist ein -1, von dem der Gegner gleichermaßen und theoretisch sogar noch vor einem selbst profitiert, sofern man kein Sylvan- oder Steinbefreier-Deck spielt oder sich an Spielereien mit Schwur des Erzunterweltlers oder Der wahre Name versucht. Doch wenn man etwas genauer nachdenkt, erkennt man, dass es ein generischer Sucher für eigentlich alles ist, sofern man ein Deck spielt, das innerhalb seiner Kombos leicht Karten ziehen kann. Das ist relativ einfach gemacht, man kann zu diesem Zweck z.B. Sternenstaub-Angriffskrieger, Nummer 60: Dugares der Zeitlose, Saryuja-Schädelschrecken oder Sta-Brigade Ferrijit die Ödnisblüte bauen. Seid euch allerdings bewusst, dass der Gegner gleichzeitig das Ergebnis seiner Draw-Phase bestimmen kann, und im für euch schlimmsten Fall legt er sich halt schon einmal die Kein Dunkler Herrscher mehr zurecht. Andererseits kann sich selbst ebenfalls mächtige Karten zurechtlegen, die sonst schwer suchbar wären, etwa Nibiru, das Urwesen, Ansteckender Ausrottungsvirus oder Kräfte Rauben. (Zum Glück ist Kaiserlicher Befehl inzwischen verboten…)

Ach so, und Funfact, für den ich euch jetzt eines meiner dunkelsten Geheimnisse anvertrauen werde: Ich spiele manchmal Exodia FTK. Nie gegen Menschen, sondern nur im Handtest-Modus, quasi als Ersatz für Minesweeper oder Solitär. Und mit Top Share hat Konami ganz aus Versehen die perfekte Supportkarte dafür geschaffen. Aber auch sonst denke ich, dass sie durchaus Potenzial hat. Vor allem als Game 1-Fillerkarte, bevor der Gegner seine Bordbreaker im Main Deck hat, die man dann Game 2 für seine eigenen Bordbreaker raussiden kann.

Platz 2: Verspäteter Haremsführer

Es ist endlich soweit: Die Ära der Charmer-Link-Monster geht vorbei, mit einem wahren Highlight, nämlich dem bestem von allen: Dharc the Dark Charmer, Gloomy. Hat ja auch lange genug dauert, denn vor quasi genau drei Jahren (Uff…) erschien mit Hiita, die Flammenverzauberin in Flammen die erste aus dem Bunde, das sich seither eigentlich immer Platzierungen in meinen Rankings, wenn auch manchmal nur in den Honorable Mentions. Doch was macht Dharc the Dark Charmer, Gloomy jetzt so viel besser als seine Kolleginnen? Ganz einfach: Er deckt das Finsternis-Attribut ab. Das ist bekanntermaßen das mit Abstand überrepräsentierteste Attribut von allen, was selbst von diesem Ranking unterstrichen wird, in dem in dem sieben von neun Monstern Finsternis sind (in meiner ursprünglichen Liste vor dem TCG-Spoiler waren es sogar alle). Fun Fact: Mit happigen 2100 Mitgliedern (abgerundet) hat das Finsternis-Attribut ungefähr so viele wie Wind, Wasser und Feuer zusammen haben (jeweils ca. 700). Sämtliche Diversitätsbeauftragte der Welt raufen sich bei diesen Statistiken die Haare, aber der Spieler, der Dharc the Dark Charmer, Gloomy beschwören will, freut sich. Denn wie jedes Charmer-Link, die alle die gleichen Effekte haben, nur eben für unterschiedliche Attribute, profitiert Dharc auf ganzer Linie davon, dass sein Attribut besonders häufig ist. Erstens macht es die Beschwörung leichter, denn seien wir ehrlich: Den Zusatz „including a DARK Monster“ könnte man sich in 75% der Fälle komplett sparen, die Materialien könnten also genauso gut komplett generisch sein. Zweitens, und das ist am wichtigsten, erhöht es die Wahrscheinlich, dass der Gegner ein passendes Ziel zum Stibitzen im Friedhof hat. Irgendeine I:P Maskerena oder einen Schwarzflügel – Zephyros die Elite findet ihr dort schon, die ihr klauen könnt, um sie zusammen mit Dharc für eure eigenen Link-Plays zu verwursteln. Und letztens: Sollte der Gegner dumm (oder verzweifelt) genug sein, Dharc zu zerstören, hat er die bei weitem beste Auswahl an Suchzielen (Vielleicht hinter Lyna, da die Effektverschleierin und Nibiru, das Urwesen suchen kann). Ich werde einen Teufel tun, alle guten Finsternis-Monster mit 1500 oder weniger DEF aufzuzählen, aber zu den herausragenden Zielen, die mir gerade einfallen, gehören unter anderem D.D. Krähe, Seelen der Magier, Narrenconfit (der Anspruchsloseste Extender, den ich kenne) und Fremdenführerin aus der Unterwelt. Und ja, das war’s eigentlich auch schon. Gute Karte.

Platz 1: Teuflisches Mischwesen

Hier sind wir also, Platz 1. Und Überraschung: Es ist ein Fusionsmonster! Gut, schon im letzten Set Burst of Destiny war die mit Abstand beste Karte eines davon, also vielleicht ist die Überraschung gar nicht so groß. Tatsächlich hat Konami es in den letzten Jahren (seit Anfang der Arc-V-Ära) geschafft, die lilanen Monster als Extra Deck-Mechanik nahezu ebenbürtig mit Synchro, Xyz und Link zu etablieren, größtenteils durch überpowerte Zauberkarten wie Schattenpuppen-Fusion und Fusionsschicksal. Doch Guardian Chimera ist trotzdem besonders, ich schwöre es! Denn sie gehört sie anders als Schicksals-HELD – Destroyer Phoenix Enforcer keinem Themendeck an. Sie ist also generisch, und, was noch erstaunlicher für eine Karte ist, die gut sein soll: Auch kein Ziel für Instantfusion. Nicht einmal wirklich für Superpolymerisation, auch wenn seine Beschwörungsbedingung, drei beliebige Monster, vielversprechend erscheint. Denn er hat eine neuartige Klausel, mit der die Materialien vom eigenen Feld (oder der Hand) stammen müssen. Was soll man also sonst spielen, um sie zu beschwören? Polymerisation? Ganz genau! Und, so unglaublich es klingt: Das könnte sich tatsächlich lohnen. Für seine Beschwörung benötigt er mindestens ein Monster vom Feld und eines von der Hand, die Herkunft des dritten kann man sich dann aussuchen. Gelangt er aufs Feld, kann man dann für jedes Material von der Hand eine Karte ziehen und für jedes vom Feld eine des Gegners ohne zu zielen zerstören. Man kann sich also mehr oder weniger aussuchen, ob man lieber zwei Karten des Gegners zerstören und eine ziehen oder eine zerstören und zwei ziehen möchte. Beides ist exzellent und gleicht die größte Schwäche von Polymerisation, den Kartennachteil, wunderbar aus. Denn immer, wenn Guardian Chimera erfolgreich das Feld betritt und der Gegner irgendeine Karte kontrolliert, macht sie automatisch Ausgleich. Bei der Beschwörung helfen währenddessen seine großzügigen Bedingungen sowie die schier unendliche Suchbarkeit von Polymerisation. Mit König des Sumpfes, Lunalicht Schwarzes Schaf und Fusionsweiser existieren für diese eine Karte gleich drei Verstärkung für die Armee-Verschnitte, hinzu kommen diverse mögliche zwei-Karten-Engines wie Ein Held lebt und Elementar-HELD Blazeman, Schreckenspelz-Patchwork und Scherenkobold oder Raubpflanze Ragwurzskorpion und Raubpflanze Lilienkobra, die gleich noch mindestens ein Material zur Verfügung stellen, und natürlich Raubpflanze Verte-Anakonda. Die kann die Poly direkt aus dem Deck benutzen und dabei ebenfalls selbst als das benötigte Feldmaterial herhalten.

Eine zweite potenziell lohnenswerte Fusions-Zauberkarte existiert übrigens doch noch: Größere Polymerisation, über die ich mich vor ein paar Sets noch in den dishonorable Mentions lustig gemacht habe. Diese kann nur mit mindestens drei Materialien fusionieren, schenkt dem Monster dafür aber Unzerstörbarkeit durch Karteneffekte und Trampelschaden. Wie ich schon damals zu ihrem Release bemängelt habe, ist es äußerst schade, dass Größere Polymerisation nicht wie die letzte TCG-only Fusionszauberkarte Fusionsersatz dauerhaft als Polymerisation behandelt wird. Denn dann wäre sie wie dieser nur für bestimmte Decks eine Alternative gewesene, für diese dann aber die Überlegene. Doch so geht nicht nur einiges an Suchmöglichkeiten verloren, sondern auch der letzte Effekt der Chimäre selbst, der sie vor zielenden Karteneffekten beschützt, sofern eine gewöhnliche Poly im Friedhof liegt. Das ist anno 2022 zwar auch nicht mehr das Gelbe vom Ei, aber beschützt ihn immerhin vor Effektverschleierin, Nebelklinge der Phantomritter und Unendliche Unbeständigkeit, weshalb dieser Effekt derzeit der Unzerstörbarkeit von Größere Polymerisation vorzuziehen ist. Echt schade, dass es eine im Normalfall eine entweder-oder-Frage sein dürfte, denn mit beiden Schutzeffekten und seinen 3300 ATK gäbe die Chimäre ein durchaus passables Bossmonster ab.

Insgesamt ist Guardian Chimera nicht das beste Monster aller Zeiten, und das niedrige Niveau des Sets hat sicher bei der Platzierung geholfen. Ich glaube, sie wird sich vorerst nur in Decks etablieren, die ohnehin Polymerisation spielen, vielleicht noch in Decks, die leicht auf Rang-9-Xyz kommen. Doch für mich ist es trotzdem die mit Abstand interessanteste Karte des Sets. Allein schon dafür, dass sie schafft, woran Konami seit 20 Jahren gescheitert ist: Polymerisation zu einer legitimen Option für fast jedes Deck zu machen.

Honorable Mentions:

Kommen wir jetzt also zu den durchaus interessanten Karten, die eine Platzierung knapp verfehlt haben. Und davon gibt es jede Menge. Tatsächlich haben wir es sogar meiner Meinung nach mit einem jener Sets zu tun, die fast nur aus Honorable Mentions bestehen, inklusive der meisten der Karten, die es dann notgedrungen noch ins Ranking geschafft haben. Bis zum Reveal der TCG-onlys sollte zum Beispiel New Clear World eine Platzierung bekommen. Die Zauberkarte ist das vielleicht beste generisch verfügbare Tool, um seine eigenen Monster gezielt zu zerstören, was manche Decks wie zum Beispiel Schrott und Unchained ja ganz gerne machen. Doch um diese Aufgabe wirklich gut zu machen ist sie dann doch zu restriktiv. Denn man kann im Austausch zum zerstörten Monster zwar ein anderes vom Deck beschwören, dass muss sich jedoch in Attribut und Typ vom ersten Unterscheiden, womit die meisten Decks wieder rausfallen oder halt irgendwelche auf dem Feld weitestgehend nutzlosen Handtraps beschwören müssen. Schrott-Monster haben zum Beispiel zwar alle möglichen Typen, sind aber immer Erde, während die Unchained-Karten alles Unterweltler sind. Am besten Karten ist die Karte deshalb wohl noch in Kozmo-Decks, deren Schiffe Maschinen und die Piloten Psis sind.

Sehr gegönnt hätte ich eine Platzierung auch dem hervorragenden Nordic-Support, zum Beispiel Nordische Reliquie Hlidskjalf, die einfach mal irgendein Monster vom Deck beschwören kann. Aber auch Gullinbursti of the Nordic Beasts ist sehr gut, der neben allerhand weiteren nützlichen Effekten als Ersatz für jede Art von Nordic-Tuner benutzt werden kann. Eher durchwachsen ist hingegen der Ghostrick-Support. Während ich Ghostrick Siren und Ghostrick or Treat als dishonorable Mention in Betracht gezogen habe, ist Ghostrick Festival eigentlich ganz solide. Das Link-1-Monster kann auch mit einem verdeckten Material beschworen werden, erlaubt es euren Geistertrick-Monstern, direkt anzugreifen, sofern man einen Themen-Feldzauber kontrolliert, und kann im Falle eines Angriffs ein Geistertrick-Monster verdeckt vom Deck beschwören. Guter Support für furchtbare Decks scheint überhaupt das Motto des Sets zu sein. Es gibt zum Beispiel auch noch XYZ Combine, einen permanenten Zauber, der die Beschwörung von XYZ-Drachenkanone und damit auch VWXYZ-Drachenkatapultkanone endlich realistisch möglich macht, und Ursarctic Radiation, ein weiterer permanenter Zauber, mit dem man theoretisch einfach mal 7 Karten ziehen kann. Aber da ich auch hier keine Ahnung habe, wie das Deck funktioniert, weiß ich nicht, wie realistisch das tatsächlich ist.

Und dann sind da natürlich die Flaggschiffe des neuen Sets: Der Blue-Eyes und Dunkler-Magier-Support. Mir persönlich geht der inzwischen zwar mindestens so sehr auf die Nerven wie neue Corona-Mutationen, aber ganz unerwähnt will ich sie dann doch nicht lassen. Die beste neue Blue-Eyes-Karte ist meiner Meinung nach Vision with Eyes of Blue. Eine weitere permanente Zauberkarte, die einem einen Haufen Zeug als Spezialbeschwörung von der Hand beschwören lässt. Was die Magier angeht hat es mir jedoch eine Karte besonders angetan, die eigentlich nur von der Setnummer her dazu gehört und sonst eher generischer Hexer-Support ist. Dimension Conjurer kann auf seiner Beschwörung Magieartige Dimension suchen, eine jener Karte, die auf dem Papier super klingen, dann aber irgendwie nie gut kommen. Vielleicht ändert der Conjurer das ja, denn er stellt immerhin gleich das passende Tribut zur Verfügung hat dann, wenn er auf den Friedhof gelegt wird, auch noch einen niedlichen Kartenhändler-Effekt, der vielleicht zum chainblocken taugt.

Aber das war immer noch nicht alles. Es gibt auch nochSilvervine Senri, ein starkes Tool für Rang-2-Decks, das sich selbst als Tribut anbieten kann, um ein zwei weitere Stufe-2-Monster, eines vom Friedhof und eines von der Hand, mit unterschiedlichen Attributen, zu beschwören. Ein weiterer netter Extender, in diesem Fall für Insekten-Decks, ist Dragonbite. Der macht im Grunde auch nicht viel, was Goblindbergh nicht könnte, aber ist ein Empfänger und kann als Material für Käferkavallerie Panzerhorn und Insektor Minimotte herhalten. Und zu guter Letzt möchte ich auch Chaos-Nephthys nicht gänzlich unerwähnt lassen. Wie andere Chaos-Monster kann man diese beschwören, indem man ein Licht- und ein Finsternis-Monster vom Friedhof verbannt, sogar von Hand oder Friedhof. Allerdings nur, wenn eine Karte auf dem Feld durch einen Karteneffekt zerstört wird, was allerdings auch einen Vorteil hat, denn so kann ihn auch im gegnerischen Zug beschwören, um seinen on-field-Effekt zu aktivieren und ein paar Karten des Gegners zu verbannen.

Competitive Mentions:

Wie schon erwähnt haben wir es hier mit einem Set auf eher niedrigem Niveau zu tun. Karten, die wirklich das Potenzial haben, das Meta zu definieren, sucht man vergeblich. Dinomorphia werden frühestens nach dem nächsten Set mitmischen können und sonst findet man höchstens einige Karten, die vielleicht hier und da getecht werden, z.B. D/D/D Deviser King Deus Machinex, Simorgh, Bird of Perfection oder Guardian Chimera.

Und selbst die wahrscheinlich beste und meistgesuchte des Sets, Illusion of Chaos fällt in diese Kategorie. Die hat vor allem eine Nische: Seelen der Magier suchen und gleichzeitig für diese auf den Friedhof geschickt werden zu können. Und auch ihr on-field-Effekt ist brauchbar, wenn auch eher in Dunkler Magier-Decks. Dort kann er nämlich als Quick Effect Monstereffekte annullieren und gleichzeitig den ultimativen Hexer in Hinblick auf Angriff und Verteidigung vom Friedhof beschwören, was, wie mir gerade auffällt, ziemlich gut mit Fortgeschrittene Ritualkunst harmoniert.

Dann gibt es noch guten oder zumindest brauchbaren Support für zwei derzeit mächtige Themendecks. Die Wanderbrise-Karten erhalten Floowandereeze and the Advent of Adventure[/y, die die Hauptprobleme des Decks, nämlich die Abhängigkeit von Wanderbrise und Rotkehla und die Tatsache, dass es sich viel zu einfach auszwitschert, wenn diese eine Handtrap frisst, brillant angeht. Es ist eine Art Verstärkung für die Armee als Schnellzauber, was natürlich schon von sich aus sehr gut ist. Man muss zwar ein Geflügeltes Ungeheuer von Hand oder Feld verbannen, doch das macht im Grunde nichts, da man fast alle Wanderbrise-Monster ja mit ihrem Effekt aus der verbannten Zone zurückholen kann. Im Gegenteil: Dies ist unglaublich praktisch, um Wanderbrise und Rotkehla zu chainblocken. Außerdem kann man neben einem Wanderbrise-Monster auch den Feldzauber Wanderbrise und die großartige Karte suchen, eine Art Doppelbeschwörung, die ebenfalls dabei hilft, Handtraps zu kompensieren. Die andere Karte aus dieser Kategorie ist Swordsoul Sinister Sovereign – Qixing Longyuan, ein Stufe-10-Synchromonster, das ähnlich wie D/D/D Deviser King Deus Machinex Karten verbannen kann, aber ohne ihre Effekte zu annullieren. Damit ist es zwar immer noch nicht das mächtigste Bossmonster im Game, aber es macht den Job wenigstens besser als Swordsoul Supreme Sovereign – Chengying.

In Sachen Staples kann man noch weniger finden. Ein paar generische Extra Deck-Monster gibt es, die ja, sofern ihre Nische noch nicht besetzt ist, meistens früher oder später gespielt werden. Onibimaru Soul Reaper z.B., eine Art Castel, der Himmelssprenger-Musketier für Rang-2-Decks, oder Dark Dimension Soldier, ein Synchromonster, das Finsternis-Monster aus der verbannten Zone beschwören kann. Ein bisschen Aufmerksamkeit erregt hat außerdem noch Sales Ban, mit der man dem Gegner bis zum Ende des Zuges eine bestimmte Karte verbieten kann, mit der Konsequenz, dass man selbst sie das ganze Duell über nicht mehr benutzen darf. Praktisch, um dem Gegner die für dich gefährlichste Handtrap oder den Negater, der gerade schon auf dem Feld liegt zu verbieten, blöd nur, dass es mit der OG-Side Deck-Karte Verbot schon seit mindestens 15 Jahren einen permanenten Zauber gibt, der genau das gleiche macht und dessen einziger Nachteil gegenüber Sales Ban die Schwäche für Mystischer Raum-Taifung und Konsorten ist. Hier hätte ein Schnellzauber-Status und/oder eine Klausel, mit der der Gegner die gewählte Karte auch nicht *als Reaktion* auf Sales Ban benutzen kann, schon sein gedurft. Und schließlich, die letzte Karte, die vielleicht noch erwähnenswert ist: Epigonen, the Impersonation Warrior. Ein generischer Extender, der aus quasi jedem Monster zwei machen kann, wenn man ihn als Spezialbeschwörung beschwört, indem man ein beliebiges Effektmonster als Tribut anbietet, woraufhin er es durch eine Spielmarke mit dem gleichen Typ und der gleichen Eigenschaft ersetzt.


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