Doppelt hält besser

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2021-07-15 18:24:00 / Yu-Gi-Oh Competitive Artikel
Doppelt hält besser -

Vor nun etwa neun Monaten gab es die letzte Aktualisierung der offiziellen Tournament Policies für das Yu-Gi-Oh Trading Card Game. Und neben einigen etwas skurrilen und einigen sinnvollen Ergänzungen gab es auch eine Änderung, die ich heute etwas genauer unter die Lupe nehmen möchte. Denn seit diesem Tag ist es ähnlich wie in fast allen TCGs auch in Yu-Gi-Oh erlaubt, das sogenannte Double Sleeving zu betreiben. Doch was ist das genau, was sollte man beachten und was gibt es sonst noch zu beachten? Das wollen wir heute klären.

Warum das alles überhaupt?

Bevor wir uns aber richtig ins Thema stürzen können, müssen wir erst mal kurz erläutern, was das überhaupt ist und warum wir das überhaupt machen sollten (oder auch nicht machen sollten).

Das Double Sleeving ist ein Prozess, bei welchem jede Karte des Decks nicht nur eine einzelne normale Hülle bekommt, sondern zwischen zwei Hüllen "verpackt" wird. Dabei wird eine Hülle als untere Hülle (im folgenden Under Sleeves) verwendet und eine zweite Hülle (im folgenden Over Sleeve) drüber gestülpt, sodass die Karte zwei Schichten von Hüllen hat.

Doch warum wird das überhaupt gemacht? Gerade wer einzig das Yu-Gi-Oh Kartenspiel kennt, wird gar nichts anderes kennengelernt haben und sich nun fragen, warum ich das machen sollte. Dies hat grundsätzlich erst mal zwei Gründe:

Der Erste und vermutlich offensichtlichste Grund ist der, dass wir unsere Karten schützen wollen. Gut, die gleiche Begründung kann man auch beim Einfachen einhüllen verwenden, doch beim Double Sleeven will man entsprechend auch den doppelten Schutz erhalten. Ich brauche wohl nicht extra hervorheben, dass es bei besonders teuren Karten sehr bitter wäre, wenn diese Beschädigungen bekommen, da sie so nicht nur möglicherweise nicht mehr Turnier-legal werden könnten, sondern auch spürbar an Wert verlieren könnten.

Ein anderer Grund ist der, dass man in der Lage ist, die Under Sleeve mithilfe einer Over Sleeve zu beschützen. Klingt komisch, hab ich recht? Schließlich würde ja niemand auf die Idee kommen, irgendwelche massenproduzierten, einfarbigen Hüllen, welche man für vier oder fünf Euro bekommt, extra noch mal einzuhüllen, da sie doch eher Richtung "Wegwerfsleeves" angesiedelt sind. Aber was wäre, wenn ihr gar nicht die Standard-Dinger vom Fließband verwenden wollt? Vielleicht wollt ihr ja von Fans produzierte Sleeves für euer Deck verwenden? Oder ihr habt von beispielsweise einer Europameisterschaft die Teilnahme-Goodie-Hüllen bei euch herumliegen, wollt sie aber nicht verwenden, da sie ja doch irgendwo einmalig und vermutlich eine Erinnerung an das Event sein könnten und ihr sie nicht kaputtmachen wollt. Doch jetzt könnt ihr solche "einmaligeren" oder auch teureren Hüllen ohne große Sorge verwenden, wenn ihr entsprechend korrekte Over Sleeves verwendet.

Doch wie bei allen guten Dingen im Leben gibt es nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile. Und beim Double Sleeven fallen diese bestimmt nicht sofort auf, sollten aber trotzdem kurz angesprochen werden:

Der einfachste Grund schlägt sich natürlich erst mal im Preis nieder. Denn was für den einen "nur" vier Euro pro Packung sind und weswegen er sie gefühlt jedes Event austauscht, ist für den anderen schon ein viel größerer Wert und geht entsprechend sparsamer damit um. Beim Double Sleeven sorgt man zwar auch dafür, dass die Under Sleeve weniger beschädigt wird und somit sehr viel seltener ausgetauscht werden (wenn man es richtig macht, Halten die eigentlich für immer), müssen die Over Sleeves natürlich häufiger ausgetauscht werden. Und je nachdem, welches exakte Double Sleeve Verfahren man wählt, kann dies teurer ausfallen, als einem lieb sein kann. Hier werde ich aber versuchen, einige Tipps und Tricks zu geben, wie man den etwas günstigeren Pfad angehen kann.

Ein weiterer Negativ-Punkt ist ebenfalls etwas, was gerne übersehen wird. Denn mit dem doppelten Einhüllen und dem doppelten Schutz kommt natürlich auch automatisch eine Vergrößerung der Gesamtdeckgröße einher, was wiederum eine Kettenreaktion auf andere Accessoires wie beispielsweise die Deckbox haben kann. Aber auch darauf wird im Folgenden noch mal genauer eingegangen. Was ich hingegen nicht beeinflussen kann, euch aber direkt als Vorwarnung mit auf dem Weg geben kann: Beachtet dadurch, dass die Deckgröße dramatisch wachsen könnte, sich dieses nicht nur anders anfühlen kann, sondern auch die Chance besteht, dass wenn ihr kleine Finger habt[1] es schwer oder unmöglich wird, das Deck zu mischen, wenn ihr es doppelt einhüllt. Das gilt insbesondere dann, wenn ihr Eltern von Kindern seid, die Interesse an eurem Hobby haben.

Abgerundet wird das Ganze mit einem dritten Punkt, der mich grundsätzlich auch erst mal zu diesem Artikel bewegt hat: Double Sleeven ohne Vorerfahrung führt nicht zum gewünschten Schutzeffekt, sondern sorgt erst dafür, dass die zu schützenden Karten und/oder Hüllen noch mehr beschädigt werden. Zusätzlich muss man bedenken, dass die Regel-Änderungen inzwischen zwar fast ein Jahr alt sind, es seither aber fast ausschließlich Remote Events gegeben hat, bei welchem "Marked Cards" aufgrund von Double Sleeves das eher kleinere Problem dargestellt haben. Allgemein betrachtet sind die Regeln somit noch recht frisch und gerade Erfahrungen aus anderen Kartenspielen können Vorwarnungen sein, welche Anpassungen es hierzu auch in Yu-Gi-Oh in den Folgejahren geben könnte.

Was qualifiziert mich dazu, euch hier zu belehren?

Na ja, ich habe neben Yu-Gi-Oh auch in andere TCGs wie Pokémon, Magic: the Gathering, Weiss/Schwarz, Cardfight Vanguard und vielen mehr reingeschnuppert oder sogar aktiv gespielt, welche alle seit Anbeginn der Zeit das Double Sleeven erlaubt haben. Insbesondere Cardfight Vanguard habe ich selber knapp fünf Jahre gespielt, wo ich besonders mit den Konzepten des Double Sleevings in Berührung kam.

Das sorgt aber auch, dass ich ein wenig voreingenommen bin. Denn ich behaupte auch einfach mal das Yu-Gi-Oh Spieler noch gar nicht in der Lage sind, solche Themen wirklich ausschlagkräftig beurteilen zu können, da sie maximal neun Monate Erfahrung vorweisen könnten, und davon null auf offiziellen Events, da bei Remote Duel Events wahrscheinlich andere Probleme schwerwiegender und leichter zu identifizieren sind als falsche Einhüllung. Doch an der Stelle erinnere ich immer wieder daran, dass verschiedenste Leute unterschiedlich streng sind. Ich weiß noch, als die YCS Utrecht 2020 gewesen war, wo wirklich die kleinsten Mängel aufs Strengste bestraft wurden.

Im Vergleich dazu können Magic: the Gathering-Spieler auf einen Erfahrungsschatz von bis zu 30 Jahren zurückblicken und selbst Cardfight Vanguard hätte hier schon einen Erfahrungsschatz von bis zu 10 Jahren vorzuweisen. Letzteres ist auch ein Grund, warum ich mich bei meiner Recherche fast ausschließlich mit diesen beiden TCGs noch mal gezielt beschäftigt habe und diese teils auch als Referenz mit verlinke. Denn nicht alles lässt sich gut in Worte fassen und ein oder zwei Videos können hier, denke ich, auch nicht schaden.

Welche Arten von Double Sleeving existieren?

Character Guard Over Sleeves von Broccoli

Ja, ich weiß, wir sind immer noch nicht mit den Grundlagen fertig. Denn bevor wir uns mit den Produkten beschäftigen können, müssen wir uns erst mal damit auseinandersetzen, welche Arten von Double Sleeving existieren. Hier unterscheidet man im Grunde zwischen dem "Inner Sleeving" und dem "Character Sleeving". Letzteres ist kein offizieller Term, da man meist mit Double Sleeving genau das verbindet. Interessanterweise wird dies bevorzugt in TCGs aus dem Fernen Osten exzessiv verwendet, hier beispielhaft Pokémon oder Cardfight Vanguard. Dazu ist die Under Sleeve eine sogenannte Character oder Art Sleeve und sind mit Artworks versehen, während die Over Sleeve primär als Schutz für die Hülle dient, und nicht der Karte. Entsprechend ist hier nicht der Schutz der Karte im Mittelpunkt, sondern das, was der Verwender mit seinen Hüllen ausdrücken oder präsentieren möchte. Es ist also ein Weg zur Individualisierung durch möglichst einzigartige Accessoires. Individualität kostet aber auch entsprechend mehr Geld, weshalb man hier im Hinterkopf behalten sollte, dass hier auch die Kosten meist höher ausfallen.

Das Inner Sleeving ist hingegen eine Art des Double Sleevings, bei welcher der Wert der Karte im Mittelpunkt steht und fast ausschließlich hier aber exzessiv in Magic: the Gathering ausgelebt wird. Dabei werden für die Over Sleeve meist herkömmliche einfarbige Hüllen verwendet, wie wir sie auch bisher aus Yu-Gi-Oh kannten und als innere Sleeve werden hauchdünne und transparente (dazu später mehr) Hüllen verwendet. Der Grundgedanke liegt dahinter, dass man Karten, welche man nicht verwendet, grundsätzlich erst mal nur in Inner Sleeves einhüllt und so auch in Ordnern oder Sammelboxen schützen kann. Will man nun eine solche Karte dem Deck hinzufügen und entsprechend eine andere herausnehmen, enthüllt man nicht Outer und Inner Sleeve, sondern einzig die Outer Sleeve. Dies führt zu einem schnelleren Umhüllungsprozess und einem grundsätzlich immer verfügbaren Schutz der Karten, da sie diese Hüllen voraussichtlich niemals mehr verlassen. Zusätzlich soll das Ganze möglichst kostengünstig gestaltet sein, was schon davon herrührt, dass die Over Sleeves einen sehr niedrigen Preis besitzen und auch die Inner Sleeves möglichst kostengünstig sind für die Qualität, die sie erbringen.

Welche dieser beiden Verfahren für jeden selbst passt, hängt meiner Ansicht nach auch davon ab, was man mehr in den Fokus stellt: den Schutz der Karten (dann Inner Sleeving) oder die Individualisierungsmöglichkeit (Character Sleeving) durch gut aussehende Hüllen. Beides wird zwar unabhängig vom Verfahren unterstützt, doch dort, wo der Fokus drauf liegt, wird auch entsprechend mehr Wert bei den Produkten gelegt und eine Garantie geliefert.

Was muss ich bei dem Produktkauf beachten?

Precise Fit Inner Sleeves von Ultimate Guard

Kommen wir langsam mal zum Eingemachten, nämlich den Produkten. Doch da liegt unter anderem auch der Grund, warum ich erst jetzt, neun Monate nach Regeländerung, mit diesem Artikel um die Ecke komme. Denn an sich ist die Auswahl an Produkten riesig, weil es viele verschiedene Hersteller gibt. Leider muss ich an der Stelle hinzufügen, dass das korrekte Produktangebot fürs Double Sleeving ziemlich mager ausfällt, da Yu-Gi-Oh durch seine anderen Maße als Pokémon oder Magic: the Gathering nicht von dessen Produktvielfalt profitieren kann. Zwar gibt es Produkte in den Yu-Gi-Oh-Maßen, doch wird der Großteil fast ausschließlich im Land der aufgehenden Sonne verkauft und ein Import ist teuer und zudem mit viel Aufwand verbunden. Doch man kann Hoffnung am Horizont erkennen, da einzelne heimische Produzenten langsam aber sicher mitbekommen haben, dass Yu-Gi-Oh nun nach all den Jahren Bedarf für solche Produkte äußert[2]. Zwar haben auch andere kleinere TCGs Bedarf geäußert, doch gerade, weil es sich um kleinere TCGs handelt, werden hier meist zu wenig Gewinne erwartet und/oder solche Produktlinien schneller wieder eingestampft.

Kommen wir aber erst mal zu den grundsätzlichen Maßen, damit ihr auch bei neu angekündigten Produkten grob bestimmen könnt, ob die zu euch passen oder nicht. Hier kann man vier verschiedene Größen ausmachen. Die normale Hüllengröße für Yu-Gi-Oh, welche auch "Japanese Size" oder "Mini Size" genannt wird, entspricht grundsätzlich erst mal 62 x 89 mm. Diese variiert je nach Hersteller minimal in ihrer Höhe und Breite. Das ist wichtig, da unter anderem auch die konamieigenen Produkte wie den World Championship Hüllen minimal andere Maße haben (das 2009er Produkt, das hier vor mir liegt, hat beispielsweise 62,5 x 88 mm), und hier gegebenenfalls noch mal geschaut werden muss[3].

Neben den Japanese Size gibt es auch die allgemein betitelte "Standard Size" oder "Normal Size". Diese sind an sich auch nur für Pokémon und Magic: the Gathering sowie Spielen mit ebenfalls großen Kartengrößen gedacht. Ihre Maße entsprechen dabei 66 x 91 mm und sind entsprechend 4-6 mm größer als die Japanese Size. Ihr werdet voraussichtlich bei allerlei Kanälen erst mal Hüllen in solchen Größen zum Over Sleeven/Character Sleeven empfohlen bekommen, was aber falsch ist, da sie wie angesprochen für ganz andere TCGs als normale Sleeve gedacht sind. Bei diesen Hüllen gilt also grundsätzlich, egal ob normales einhüllen oder Double Sleeving: Finger weglassen, wenn ihr sie für Yu-Gi-Oh verwenden wollt.

Doch nun kommen wir zur Hauptattraktion: den richtigen Maßen für Over Sleeves die zum Character Sleeving gedacht sind. Hier variieren die Produkte zwischen 64,5 x 91 mm sowie 64 x 91 mm. Man sieht also sofort, dass sie den Standard Size Sleeves doch recht nahekommen, aber eben nicht exakt sind. Gerade wenn man bedenkt, dass man nur sehr schwer an beispielsweise Broccoli Over Sleeves (64,5 x 91 mm) oder Z Jr. Over Sleeves (64 x 91 mm) herankommt und meist heftig draufzahlt. Der Unterschied liegt aber im Material. "Normale" Standard Size Hüllen sind grundsätzlich erst mal nicht allzu dick, besonders wenn es sich um komplett transparente handelt und sind sehr weich und elastisch gemacht. Over Sleeves sind im Regelfall leicht härter, sodass sie sich schlechter biegen lassen[4], was einfach daran liegt, dass sie die Hüllen beschützen sollen und man so einen höheren Knickschutz zum Preis der Biegsamkeit (bezüglich Hand Shuffling, dazu später mehr) erhält.

An dieser Stelle noch mal paar Tipps wie man Over Sleeves erkennen kann. Hier solltet ihr immer auf die Maße achten, da es bei der Benennung von "Japanese Size" keinen allgemeinen Standard gibt und jede Firma sie anders betitelt. Denn wenn ihr nur noch "Over Sleeves" sucht, findet ihr im Regelfall erst mal die Over Sleeves für Standard Size, welche dann sogar gigantische Maße um die 69 x 94 mm erreichen. Diese sind zwar für Pokémon als Over Sleeves fürs Character Sleeving korrekt, aber nicht für Yu-Gi-Oh. Sollten die Maße auf der Verpackung nicht abgedruckt sein oder nicht in der Produktbeschreibung auftauchen, solltet ihr sicherheitshalber lieber die Finger davon lassen. Keiner mag es, Fehlkäufe zu machen. Und gerade da die Produktauswahl in Europa für diese Art des Einhüllens nahezu nonexistent ist, sind die Falschen meist astronomisch günstig oder umgekehrt ist es ärgerlich, wenn man überteuerte Hüllen gekauft hat, die dann auch noch die falschen Maße haben.

Bei den Over Sleeves fürs Character Sleeving gibt es gerne auch noch mal eine spezielle Untergattung, welche mit Verzierungen und Ähnliches versehen sind (meist "Pattern Over Sleeves" genannt). Diese geben dem Ganzen noch mal einen interessanten Individualisierungsfinish, gerade wenn Motiv und Verzierung thematisch zusammenpassen, aber sind meist auch kostspieliger und zugleich auch exklusiver. Da diese oberste Schicht aber voraussichtlich öfter ausgetauscht werden dürfte, eignen sie sich eher für die Verwendung am Extra Deck. Zwar sind zum jetzigen Zeitpunkt verzierende Oversleeves laut Policies nicht verboten, doch im Cardfight Vanguard Umfeld sind diese für beispielsweise Worlds und etc. verboten, da sie beim Markieren von Karten helfen können. Da Cardfight Vanguard im Vergleich zu Yu-Gi-Oh aber nonexistente Strenge bei solchen Themen aufweist, würde es mich nicht wundern, wenn dies in den Folgejahren noch hinzugefügt wird. Ein weiterer Grund, warum ich davon abraten würde, zu viele davon einzukaufen.

Worauf ihr hingegen ruhig achten könnt, ist, ob es welche mit einer rauen Seite gibt. Denn aus dem gleichen Grund, warum normale Hüllen eine raue Seite haben, ist dies auch für die Over Sleeve ansprechend. Es verbessert nicht nur die Rutschfestigkeit in den Händen beziehungsweise auf der Spielmatte, sondern schützt vor Tröpfchenbildung und dazu folgendes kleben durch beispielsweise Schweiss.

Jetzt haben wir uns so lange mit dem Character Sleeving beschäftigt, jetzt muss ich auch mal auf die korrekten Maße für die Inner Sleeves beim Inner Sleeving kommen. Hier ist der Produktbestand interessanterweise etwas weniger ausgedörrt, was nicht heißt dass man hier nicht auch Dinge falsch machen kann. Inner Sleeves haben im Regelfall die Maße 60 x 87 mm und sind entsprechend sehr eng anliegend. Dadurch sind sie sehr dünn und ihre Hauptaufgabe liegt eher darin, die umschlossene Karte vor sehr einfachen Wasser- und Staub/Dreck-Schäden zu beschützen und sollten niemals als einzige Schutzschicht fürs Spielen verwendet werden. Da sie meist in 100er Packs verkauft werden, sind sie verpackt schwer von den sogenannten "Penny Sleeves" zu unterscheiden, besonders wenn man keine Karte als "Maßstab" zur Hand hat. Im Regelfall werden diese auf der Verpackung durch Bezeichnungen wie "Perfect Fit" oder "Inner" aber sehr einheitlich bezeichnet.

Zusätzlich, weil man die Hüllen auf den ersten Blick echt schlecht unterscheiden kann, ist auch die Empfehlung hier nicht zu viel den Hersteller zu wechseln, sondern wenn möglich immer beim gleichen Hersteller zu bleiben. Denn ähnlich wie auch bei den normalen Japanese Size Hüllen unterscheiden sich diese Hüllen je Hersteller um rund 0,5 - 1 mm in Höhe und/oder Breite und aufgrund dessen, dass man sie mit den bloßen Augen so schlecht unterscheiden kann schnell mal zu ungewollten "Marked Cards" führen. Gerade durch die Abweichungen bei den normalen als auch bei den Inner Sleeves empfehle ich, wenn möglich immer die gleiche Inner Sleeve Marke zu verwenden, wie auch bei den Normalen Japanese Size Sleeves die man als Over Sleeves über die Inner Sleeve verwenden möchte. Schließlich sind diese darauf optimiert ineinander zu passen und man hat nicht plötzlich Hüllen die "oben herausgucken" oder sonst wie unsauber drin liegen.

Apropos "oben": Bei den Inner Sleeves gibt es noch eine spezielle Ausführung. Neben den "normalen Inner Sleeves" gibt es noch zwei besondere Ausführungen: die "Fully Tinted" Inner Sleeves und die sogenannten "Sealable" Inner Sleeves.

Die Fully Tinted Inner Sleeves sind zum heutigen Zeitpunkt nur für Magic: the Gathering relevant, da hier beidseitig bedruckte Karten für das Main Deck existieren[5] und durch einfache Hüllen die Rückseiten teilweise durchschimmern. Hier unterstützen einem die Inner Sleeves dabei, das solche Karten nicht zu "Marked Cards" werden. Da doppelseitige Main Deck Karten aber (noch) nicht Teil des Yu-Gi-Oh TCG sind, ist dies aktuell noch kein Problem. Beziehungsweise sind diese in der aktuellen Iteration der Tournament Policies sogar noch verboten, da sie eben nicht "clear" sind. Aber wer weiß, ob sich solche Sachen nicht in Zukunft auch noch ändern und so habt ihr zumindest gehört, dass so was existiert.

Die Sealable Inner Sleeves zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine zusätzliche Lasche haben, mit der man auch die offene Seite versiegeln kann, und so einen noch größeren Schutz vor Dreck und/oder Wasser zu haben[6]. Zwar soll man laut Policies die Over und Under Sleeve so zusammenstecken, dass die Öffnungen beider ineinander gehen, und es entsteht von Grund auf schon eine hohe Sicherheit, das Dreck und Wasser nicht an die Karten kommen, doch dieser Verschließungsansatz bringt noch viel größeren Schutz mit sich.

Wie die Deckbox nicht aus allen Nähten platzt

Jetzt haben wir endlich alles zu den Hüllen abgeharkt, jetzt will ich nur noch schnell einen Abstecher bei den Deckboxen machen. Denn wie zuvor schon angesprochen, steigt durch die zusätzliche Schutzschicht um eure Hüllen natürlich auch das Volumen eures Decks, welches eure Deckbox halten muss. Bisher war es meist unproblematisch, wenn man eine stinknormale Deckbox jeder nur möglichen Größe verwendet hat, im simpelsten Fall die einfachen Plastik-Boxen von Ultra-Pro oder Ultimate Guard. Diese Boxen sind grundsätzlich für einfach gehüllte Karten im 80+ Rahmen ausgelegt, können aber locker bis zu 100 einzeln gehüllte Karten fassen. Durch eine doppelte Behüllung steigt dies aber spürbar an. Ich kann euch keine akkuraten Zahlen geben, sondern nur Schätzungen, aber rechnet damit, dass durch die zusätzliche Schicht Hüllen ein Wachstum von 30 bis 60 % zu erwarten sein dürfte (davon ausgehend man hat sie korrekt eingehüllt und frei von Luftblasen und etc. Denn mit kann das schnell auf ein Wachstum von 50 bis 80 % ansteigen). Dabei sind Inner Sleeve Lösungen grundsätzlich schlanker, da sie nur eine ganz dünne Schicht hinzufügen, und insbesondere wenn die Inner Sleeve Marke dieselbe wie die der Over Sleeves sind, lässt sich weiterer Platz einsparen. Character Sleeves sind hingegen meist dicker, da sie zusätzlich noch eine meist silberne Rückenfolie für die Karten besitzt, welche dafür sorgt, dass eure originalen Kartenrücken nicht so leicht durch das Motiv durchschimmern können[7]. Darauf kommt dann noch die Over Sleeve, welche gerade bei hoher Qualität meist auch noch härter sind als normale Hüllen. Diese Härte führt nicht nur zu einer größeren Wahrscheinlichkeit auf Luftansammlungen, sondern sind von Natur aus auch etwas Dicker.

Um euch ein paar Referenzen bzgl. des Platzes zu geben, habe ich mir meine Ultimate Guard Flip'n Tray 100+ gegriffen, welche schon ein wenig um die Welt gekommen ist, sowie 4 Decks a 40 Karten gegriffen. Habt im Hinterkopf dass die gezeigten Decks alle nur ihre Main Decks sind und ohne Extra Deck betrachtet werden. Zudem handelt es sich bei den verwendeten Hüllen nicht mehr um die neusten (da ich aktuell wenig bis gar nicht spiele, und erst recht nicht auf Turnieren spiele, kaufe ich aktuell auch keine neuen Hüllen ein), weshalb sie sich schon an ihre endgültige Form angepasst haben, während frische meist noch dicker ausfallen, da sie noch nicht so gut miteinander harmonieren. Außerdem empfehle ich, dass ihr das nicht nachmacht, da ich hier bis an die Grenzen der Box gehe und dieser Zustand nicht kontinuierlich ist. Ihr solltet weiterhin, wenn möglich nur ein Deck (mit Main, Extra und Side) in eine Deckbox packen (unabhängig davon, dass es auch laut den Policies verboten ist).

Wachstum durch Double Sleeving 1

Erst einmal der Normal-Zustand mit nur einfach gehüllten Karten. Dabei sind es von Rechts nach Links je 40 gelb eingehüllte Karten, 10 pink eingehüllte Karten, wieder 40 gelb und 10 pink eingehüllte Karten und abschließend noch mal 20 gelb eingehüllte Karten sowie weiteren 5 weiß eingehüllten Spielmarken. Letztere biegen leicht heraus, was euch zeigen sollte, dass dies die absolute Grenze ist.

In Summe passen in die 100+ also 120 einfach gehüllte Karten, wobei 5 weitere gerade noch so als Schmerzgrenze hinzukommen könnten.

Doch kommen wir zu einem interessanteren Bild:

Wachstum durch Double Sleeving 2

Hier haben wir wieder von rechts nach links, 40 weiß Inner Sleeved eingehüllte Karten sowie weitere 40 braun Inner Sleeved eingehüllte Karten. Zusätzlich folgen noch 10 gelbe, einfach eingehüllte sowie unsere 5 Tokens, welche wieder aufs Äußerste gespannt sind. In Summe passen also gerade noch 90 Karten in die Deckbox, wobei hier 15 Stück nur einfach gesleevt sind, und damit gerade genug, dass ein 60 Karten Deck inklusive Main und Side Deck doppelt mit Inner Sleeves eingehüllt sowie 15 normal eingehüllte Extra Deck Karten hineinpassen. Zwar kann man noch versuchen, das Extra Deck ebenfalls doppelt eingehüllt hineinzustecken, doch da kann es schon ziemlich kritisch werden. Besonders wenn die Hüllen noch frisch sein könnten, wobei eine enge Deckbox hier aber auch etwas helfen kann (dazu später mehr).

Wachstum durch Double Sleeving 3

Abrunden wollen wir das ganze dann mit einem Character Sleeved Beispiel. Hier haben wir ein 40 Karten Character Sleeved Deck mit Bushiroad Over Sleeves (nur aus Japan importierbar) sowie 40 gelben, einfach gesleevten Karten und 10 weiteren einfach gehüllten pinken Karten. Hier muss man aber bedenken, dass keine weiteren Spielmarken mehr als Puffer hineingepasst haben, auch wenn man auf den Bildern nicht sofort erkennt, dass das Maximum erreicht ist. Ein 60 Karten Deck mit Extra und Side ist hier also unmöglich doppelt eingehüllt, hinein steckbar und schon ein 40 Karten Deck mit doppelt eingehüllten Main, Extra und Side kommt hier an seine Schmerzgrenze.

Für mich persönlich müsste beispielsweise die aktuelle Deckbox noch ausreichen, da ich in 99,99 % aller Fälle immer zu einem 40 Karten Deck für Turniere greife und selber eigentlich niemals 60 Karten Decks anfasse und wenn dann nur als Deck zum Testen aufgebaut habe (wo ich dann auch kein Side Deck benötige). Darum sollte die Box auch weiterhin meine Bedürfnisse vollends erfüllen. Doch da ich von der Sorte "lieber auf Nummer sichergehen" bin, werde auch ich mich in nächster Zeit für 120+ oder 160+ Boxen umschauen[8].

Habt auch im Hinterkopf, dass Inner Sleeves sowie "Character" Outer Sleeves teils in ihrer Tiefe je Hersteller variieren, weshalb ich die angewandten Zahlen nicht zu genau nehmen würde und lieber mehr als weniger Puffer einrechnen würde.

Ich habe im Moment auch keine der konamieigenen Regional-Deckboxen, welche seit 2019/2020 ausgegeben werden und den Flip'n Trays nachempfunden sind, doch ich vermute, dass es sich hier um die kleinen 80+ handelt, weshalb die mit doppelt gesleevten Karten mehr als mangelhaft sein dürften.

Wie man sie richtig einhüllt

Lustiges Meme zum Einsleeven

Jetzt haben wir hoffentlich die richtige Produktwahl getroffen und alles eingekauft. Es wird also Zeit, diese richtig einzuhüllen. Und ihr glaubt gar nicht, wie viele Fehler man hierbei machen kann.

Zuerst schauen wir uns hierzu noch mal die dafür relevanten Punkte aus der aktuelle Tournament Policy an[9]:

G. Sleeves

[...]

• All cards must be placed into sleeves in the same direction and manner

• You may have only one card in each sleeve. You may not have anything but that card in the sleeve

[...]

You may choose to use a second sleeve (double sleeving) on each of your cards, providing you abide by the following additional rules:

[...]

• The additional clear sleeve must be placed onto the card opposite to the regular sleeve, so the card is “sealed” inside of the two sleeves

• You may only have one card in each pair of sleeves

[...]

If you have a question about the legality of your sleeves, the Head Judge is the final arbiter as to whether your sleeves can be used in that tournament.

[...]

Was können wir erst mal herauslesen bzgl. dem einsleeven? Zuerst einmal, dass selbsterklärend nur je eine Karte pro einfach oder doppelt gehüllte Karte eingehüllt sein darf und zum anderen, dass wir die Hüllen so einhüllen sollen, dass die jeweiligen Öffnungen "aufeinander zeigen" (dies wird auch gerne als "Seal on Seal" bezeichnet). Für einige erscheint dieser letzte Punkt selbstverständlich, da es ja den Schutz garantiert/verbessert und andersherum Selbiges ja kaum besser ist als bei einmalig gehüllten Karten.

Doch dies hat zwei Nachteile: Zuerst einmal kann man so sehr viel schlechter Karten austauschen. Zeigen beide Öffnungen in die gleiche Richtung, ist es ein leichtes, die komplette Karte herauszunehmen, ohne dabei die innere Hülle zu entfernen. Das wird gerade dann wichtig, wenn man "kurz vor Abgabe" noch mal größere Veränderungen an seinem Deck und der Deckliste machen will oder wenn man sich mit seinem Deck eh noch auf der "Testing Stage" befindet und wenige bis gar keine Slots fix sind. Doch sollte eines von diesen beiden Fällen auf euch zutreffen, steht eher die Frage im Raum, ob ihr überhaupt Double Sleeven solltet (oder zumindest das besagte Deck) oder nicht.

Der zweite Nachteil ist da schon dominanter, da er uns auch direkt zu einem der ersten Fehler beim Einhüllen bringt. Denn insbesondere dann, wenn die Over Sleeve beim Character Sleeving oder die Inner Sleeve beim Inner Sleeving relativ eng anliegend sind und entsprechend von hoher Qualität sind, wird es ungemein schwerer, diese einzuhüllen. Denn wenn Plastik auf Plastik eng anliegend gerieben wird, entsteht ein entsprechender Widerstand, der teils auch dazu führen kann, dass sich die jeweils innere Hülle "entsleevt". Da Letzteres nicht regelmäßig passiert, sondern je Hülle gut und gerne mal abweichen kann, entsteht ein höheres Risiko für "Marked Cards". Dies ist auch der einzige Grund, warum ich es akzeptieren kann, dass gerne mal zu große "Standard Size Sleeves" als Over Sleeves beworben werden. Denn dadurch, dass die Hüllen nicht 100 % eng anliegend sind, sondern vergleichsweise viel Platz lassen, kommt es zu weniger Druck beim einsleeven und entsprechend weniger Widerstand.

Grundsätzlich ist der einfachste Weg, um das zu umgehen, wie zuvor auch schon angemerkt, den gleichen Hersteller für die innere als auch für die äußere Sleeve zu nehmen, da dessen Maße gezielt darauf optimiert sind, miteinander zu harmonieren. Dies ist natürlich etwas knifflig bei konamieigenen oder fangemachten Produkten, da hier selten bis gar keine Over Sleeves angeboten werden und nur "probieren über studieren" aushilft. Zumindest bei den fangemachten Produkten kann ich zustimmen, dass sie grundsätzlich für etablierte Marken funktionieren.

Im Netz wird auch gerne mal ein "Trick" genannt, bei welchem man eine zusätzliche Karte zwischen den Hüllen als Support einschieben sollte, doch davon würde ich abraten. Denn durch die dicke der zweiten Karte entsteht nur zusätzliche Belastung und sorgt für ein schnelleres Verschleißen von beiden (Achtung! Wichtig beim Character Sleeving) Hüllen. Anders schaut es meiner Ansicht nach aber mit sehr dünnen Papier aus. Zudem solltet ihr es vermeiden, die Karte mit der Kante "hineinzudrücken", sondern eher von den Seiten hineinzuschieben. Dies kann zwar dazu führen, dass Daumen an der Öffnung ein kleinen wenig mit reinrutschen und besagte Stellen belasten (entsprechend "wellt" es häufiger an der Öffnung), doch ist dies schlechter heraus fühlbar. Allgemein empfiehlt es sich auch möglichst wenig Druck auszuüben, da die Hüllen meist ganz von alleine den Widerstand verringern, je weniger Druck ihr dabei ausübt.

Wenn ihr dann jede Karte eingehüllt habt, werdet ihr vermutlich erst mal von einem aufgeblähten Deck überrascht. Dies passiert besonders leicht bei ganz neuen Hüllen und ist auch wieder auf den Widerstand zurückzuführen. Denn dadurch sammeln sich kleinste Luftbläschen in der Hülle, die man als einzelne Karte schwer bis gar nicht mitbekommt, aber spätestens auf dem gesamten Deck sofort sieht und auch fühlt.

Dieses Luftpolster sorgt dafür, dass das Deck leichter rutscht und auch verrutscht, was natürlich sehr unangenehm ist. Eine perfekte Lösung gibt es hier meiner Ansicht nach ebenfalls nicht, aber einige Tipps helfen, diese zu minimieren. Denn grundsätzlich verschwinden diese Polster mit der Zeit von selbst, wenn ihr das Deck beim Spielen benutzt. Um den Prozess aber zu beschleunigen, kann es sinnvoll sein, ein schweres und gleichmäßiges Objekt zu nehmen und die Karten darauf "einzuquetschen". Hier empfiehlt sich meist ein schweres Buch mit hartem Cover, unter welchem man das Deck auch in viele kleinere Stapel aufteilen kann und so gleichmäßig ausbalancieren kann. Abraten würde ich an dieser Stelle von "Handballen" oder anderen nicht perfekt gleichmäßigen oder harten Objekten, da sie ungleichmäßig Belastung ausüben. Darunter zähle ich auch Karten-Ordner, da diese heutzutage meist mit Leder oder anderen weicheren Oberflächen ausgestattet sind und/oder eine raue Oberfläche aufweisen.

Hier kommen auch wieder die zuvor angesprochenen "engen" Deckboxen dazu. Denn eine genau für die Größe ausgelegte Deckbox kann einem bei diesem Problem helfen, da sie genau soviel Druck ausübt, damit sich die Luftpolster auflösen, aber nicht so viel, dass dabei die Karten oder Hüllen verletzt werden. Wobei die richtige Deckboxwahl wie zuvor beschrieben nicht gerade leicht ist und man sich somit nicht darauf verlassen kann.

Jetzt, wo wir aber das "bubblen" hinter uns haben, gibt es noch eine zweite Sache, die man im Hinterkopf behalten muss und insbesondere beim "Character Sleeving" schnell mal auftreten kann. Denn während neue Hüllen leicht bubblen und locker liegen, sodass sie andauernd wegrutschen, werden die Hüllen, je älter sie werden "klebrig". Normalerweise fällt dieses bei einfacher Behüllung selten auf, da die Hüllen meist schneller Wellen als sie anfangen, klebrig zu werden, doch dadurch, dass die Over Sleeves beim Character Sleeving entsprechend härter sind, kommt es schneller dazu, dass sie eher anfangen, aneinanderzukleben statt zu wellen. Dies sorgt dafür, dass sie sich nicht nur schlechter mischen lassen, sondern auch sonst ein unschönes Gefühl abgeben. Dies ist ein sehr gutes Indiz dafür, dass die entsprechenden Over Sleeves ausgetauscht werden müssen, beziehungsweise solltet ihr sie schon viel früher ausgewechselt haben, bevor sie diese Qualität erreichen.

Habt ihr schon Erfahrungen gesammelt und wollt sie teilen?

Damit komme ich jetzt aber allmählich zum Ende. Ich dürfte euch alles über das Thema erzählt haben, was ich darüber weiß und hoffe, ihr nehmt davon etwas mit. Wie angesprochen sind zum jetzigen Zeitpunkt die Regelungen sehr viel lockerer als die Empfehlungen, die ich hier gebe. Doch da noch niemand weiß, wie sich das ganze entwickelt, kann ich nur die Empfehlung aussprechen, lieber etwas mehr zu investieren und entsprechende Fehler zu vermeiden, anstatt nachher den "Tribut" zu zahlen, wenn man durch ungewöhnliche Härte bestraft wird.

Jetzt bleibt nur die Frage offen: Wie hat euch der Artikel gefallen? Gibt es Dinge, die ihr ergänzen wollt oder wo man hätte genauer darauf eingehen können? Und was bevorzugt ihr selber: Inner Sleeving oder Character Sleeving? Oder gehört ihr eher zu dem Lager, das beim einfach gesleevten bleibt und entsprechende Risiken direkt aus dem Weg geht?

Teilt eure Meinung doch in den Kommentaren.

-deckcreator16


[1]  Da muss ich direkt an das Dezember-Format 2019 zurückdenken. Zu der Zeit wurde ganz kurz der 60-Karten-Striker-Machina-Orcust-Build unglaublich beliebt und einer unserer erfahreneren Meta Spielern hat schon ziemlich viel rumgejammert, weil er so kleine Hände besitzt. Wir haben ihn natürlich, wie es sich für echte Freunde gehört, mit unseren großen Händen dabei geholfen sein Deck zu mischen, und dabei natürlich keine Witze über ihn gerissen ;) Ich fasse es mal so zusammen: Der spielt so schnell keine 60 Karten Decks mehr.

[2]  An dieser Stelle muss ich jetzt auch einfach erst mal Werbung machen: Ultimate Guard Ankündigung von Double Sleeving Support für Japanese Size Produkte ab August. Denn zumindest von Dragonshield habe ich bisher die einzige Information erhalten, dass sie eine entsprechende Produktlinie planen. Andere Produzenten halten sich noch bedeckt, werden meiner Ansicht nach aber im Laufe des nächsten Jahres nachziehen. Zumindest, solange der "Character Sleeving" Trend bei Yu-Gi-Oh anhält und auch die Spieler mehr Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt haben.

[3]  Lustigerweise trifft das nur bei konamieigenen Produkten zu, während gerade Fanmade Produkte sich meist streng an die 62 x 89 mm halten können und dranbleiben. Wobei ich nicht weiß, wie das mit OCG konamieigenen Produkten ausschaut.

[4]  Hierzu habe ich euch mal ein Video herausgesucht, da dieser Effekt gesehen besser verständlich wird, als wenn man es nur formuliert. Falls ihr euch das ganze Video anschaut, beachtet, dass die vorgestellten Produkte bis auf einige wenige am Anfang rein für Standard Size gemacht sind. Und ja, er hat teils auch Japanese Size Karten in Standard Size Hüllen, welche anschließend mit Standard Size Oversleeves eingehüllt sind. Das ist im Casual-Bereich auch kein Problem, da es hier keine Richtlinien gibt. Doch versucht dies nicht, wenn ihr sie für Turniere verwenden wollt.

Außerdem verwendet er ausschließlich OCG Oversleeves, weshalb es die jeweiligen Produkte meist auch in einer Yugioh Size Version gibt. Leider müssen diese im Regelfall importiert werden und sind auch sonst nicht gerade billig.

[5]  Ich bin zwar absolut kein Experte in Magic: the Gathering aber selbst ich habe diese Art von Karten schon mal kennengelernt. Hierbei handelt es sich sozusagen um "Werwolfartige" Karten, welche man anhand bestimmter Bedingungen umdreht und sich regelrecht "transformieren". Und falls ihr euch die Frage stellt "warum macht man die andere Karte dann nicht auf die Unterseite der Karte und entsprechend auf dem Kopf?": na ja, genau das hat man in Magic: the Gathering auch schon irgendwann mal gemacht um eine Karte als zwei (mit unterschiedlichen "Beschwörungsbedingungen")zu behandeln. Kurzfassung zu Magic: the Gathering: Aufgrund seines Alters ist es Literally das die Simpsons des TCG Universums. Alle Mechaniken gab es auf irgend einem Weg schon mal in Magic: the Gathering. Wobei laut dem Magic-Wikia die "Double Faced Cards" original aus Duel Masters stammen sollten und von MTG nur "geklaut" worden wären.

Letzteres (existente Spielmechaniken und dessen Historie aus anderen TCGs) ist meiner Ansicht nach auch mal ein Thema, was ich mir irgendwann mal genauer anschauen muss. Klingt zumindest endlos spannend.

[6]  Auch hier gibt es wieder ein Beispiel-Video. Neben dem korrekten Einhüllverfahren für Sealed Inner Sleeves fand ich besonders den "Abtauchtest" mehr als nur überzeugend. Wer sich die Abschnitte zuvor anschaut, wird auch Reviews zu den Full Tinted Inner Sleeves erhalten, für jene, die sich für das Thema interessieren.

[7]  Da ich selber kaum bis keine Konami-offiziellen Sleeves benutzt oder verwendet habe, kann ich das natürlich nicht mit Gewissheit sagen, aber meines Wissens ist Konami der einzige Hersteller von Kartenhüllen ohne diesen silbernen Rücken. Selbst bei fanproduzierten Kartenhüllen gehören diese zum Standard.

[8]  Ich wäre ja nicht ich, wenn ich mich nicht schon längst umgeschaut hätte. Doch leider musste ich feststellen, das Ultimate Guard gar keine Boxen der Größe 120+ besitzen, sondern nur die nächsthöhere Stufe als 160+. Bei meiner Recherche bin ich auch auf Gamegenic gestoßen, ein recht neues Unternehmen aus Deutschland (Gründung 2019), welche unter anderem auch eine extra "XL Product Line" besitzt, wo die auf den Deckboxen aufgedruckten Größen speziell für Double Sleeved Decks berechnet sind. Habt im Hinterkopf, dass diese Firma sich auf den Magic: the Gathering Sektor spezialisiert hat und bei "Double Sleeved" von Inner Double Sleeved ausgehen. Hierzu habe ich auch ein interessantes Produkt Review Video gefunden, was mich zumindest dazu gebracht hat, mich mal umzuschauen, ob es so was in meiner Gegend gibt. Bedenkt, dass dieses Review Video ebenfalls für Magic: the Gathering gemacht wurde, weshalb es in Höhe und Breite Abweichungen geben dürfte.

[9]  An dieser Stelle möchte ich noch mal unbedingt darauf hinweisen: Lest euch unbedingt die Policies mindestens einmal durch und verlasst euch NIEMALS auf solche "Ausschnitte". Ja, Yugi-Spieler lesen nicht gerne, und das Dokument ist auch recht lang, es kann aber niemals schaden. Denn so habt ihr nicht nur von allen Sachen aus dem Dokument mal gehört, es schult euch zugleich auch die richtige Art und Weise, wie ihr mit Judges zu sprechen habt und umgekehrt wie ihr als Judge handeln sollte. Insbesondere als Judge empfehle ich euch, das Dokument mindestens einmal im Jahr erneut gelesen zu haben. Nicht nur um die Änderungen noch mal genau nachschlagen zu können, sondern auch um das ganze Wissen wieder aufzufrischen. Und an sich empfehle ich das gleiche auch für den Spieler, da wie gesagt korrektes Verhalten auf Turnieren und insbesondere gegenüber Judges notwendig sind, um erfolgreich auf Turnieren sein zu können.

- deckcreator16


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