Despia Lore Erklärung

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2021-08-19 22:30:00 / Yu-Gi-Oh Competitive Artikel
Despia Lore Erklärung -

Eigentlich wollte ich schon zu Lightning Overdrive meinen "traditionellen" Lore-Archetype-Artikel bringen, doch wie vermutlich einige schon gemerkt haben, war das darin enthaltene Lore-Thema mehr oder weniger unvollständig gewesen. Es kamen neben einem weiteren Fusionsmonster für Albaz nur vereinzelte Karten, wovon der Großteil wahrscheinlich nie das Licht eines Decks erblicken würde, während der Großteil der weiterführenden Karten in dem jetzt erschienenen Dawn of Majesty enthalten war. Darum, und weil ich zu der Zeit auch schon etwas knapp mit meiner Zeit fürs Artikelschreiben war, entschied ich mich dazu, den Artikel auszusetzen und auf einen Punkt in der Zukunft zu verschieben, wo das "Markiert"-Thema auf einen größeren Kartenbestand blicken kann.

Nichtsdestotrotz soll es heute um den neuen Lore-Archetype aus Dawn of Majesty gehen, welcher auch schon einige dieser "Markiert"-Karten aktiv verwendet. Und dieser nennt sich "Despia".

Denn während unser Held Albaz sowie unsere Heldin Ecclesia einem anderen Abenteuer nachgehen, zeigt Dogmatika Maximus sein "wahres Gesicht" und korrumpiert mit seiner Macht die komplette Dogmatika-Nation, und erschafft so die Despia.

Hierbei nehmen die Karten ein interessantes Schema auf. Denn für jemand mit Coulrophobie (Angst vor Clowns) dürfte dieses Themendeck den nackten Schrecken darstellen. Es basiert nämlich auf Elementen des Theaters, vorwiegend Narren beziehungsweise Clowns mit zusätzlichen dämonischen Elementen. Zudem gibt es, mit Ausnahme von drei Karten zu jedem Monster aus der "originalen" Dogmatika-Lore ein jeweiliges Gegenstück. Dabei ist (noch) unbekannt, ob es sich bei allen um korrumpierte Kopien der Originale handelt oder ob vereinzelte auch umgewandelte Originale sind. Ansonsten handelt es sich bei dem Thema um ein Fusionsthema, wo die Main Deck Monster nur Finsternis und Fee sind, während die Extra Deck Monster mit einer Ausnahme durchgängig Licht und Unterweltler als Eigenschaften teilen. Namentlich basieren viele der Karten auch auf theatralischen Elementen.

Ein theatralisches Dilemma

Despianische KomödieAluber der Narr von DespiaDramaturg von Despia

Nachdem es doch ein recht langes Vorwort geworden ist, wird es mal an der Zeit, uns die einzelnen Karten genauer anzuschauen.

Den Anfang mach ich hierbei mit den beiden Karten, welche als einzige keine Gegenstücke besitzen. Dies wären Despianische Komödie und Despianische Tragödie. Dabei ist die Komödie alles andere als Lustig, kann sie doch als Handtrap gegen zielende Effekte auf Despia-Monster verwendet werden und entsprechende Effekte annullieren. Alternativ kann man es als ein Schnelleffekt vom Friedhof spezialbeschwören, indem man ein Fusionsmonster als Tribut entrichtet. Das ist ganz nett, da auf diesem Weg doch viele verschiedene Fusionsmonster wie Schattenpuppen-Fusionsmonster oder auch Albaz-Fusionen. Leider handelt es sich hier nur um einen netten Nebeneffekt, da man im Regelfall ja seine Fusionsmonster behalten will. Wäre dies auch bei beliebigen Effektmonstern möglich gewesen, wäre das vermutlich sehr viel besser gewesen und hätte etwas mehr mit den themeneigenen Karten harmoniert.

Ansprechender ist meiner Ansicht nach dann schon eher die Tragödie. Wird sie nämlich durch einen Karteneffekt zum Friedhof gesendet oder verbannt, kann man sich direkt ein Despia Monster vom Deck auf die Hand suchen. Dies alleine ist schon mehr als genug, um ihn zu spielen, da man (fast) nie genug Sucher haben kann, insbesondere dann nicht, wenn es mit der eigenen Mechanik harmoniert. Der zweite Effekt ist aber auch nicht ohne. Denn man kann die Tragödie vom Friedhof als Kosten verbannen (Wichtig! ), um eine "Markiert"-Zauber oder Fallenkarte vom Friedhof auf das Spielfeld setzen zu können. Um es vorwegzusagen: Jede Zauber- und Fallenkarte die Despia im Namen hat, hat auch "Markiert" im Namen, weshalb dieser Effekt das Recycling-Spektrum stark erweitert. Alles in allem also eine recht solide Karte, die genauso wie die Komödie Stufe eins sowie eine extrem harte einmal pro Spielzug Beschränkung erhalten hat, wie wir sie von beispielsweise den Drachenherrscher-Karten kennen. Die Stufe wird aber in Kombination mit Karten wie Handteufel oder Einer für einen noch mal interessant.

Als Nächstes folgen zwei Karten, welche jeweilige Gegenstücke auch innerhalb der Lore besitzen. Den Anfang macht hierbei Aluber der Narr von Despia. Und dabei hat er sich von seinem Gegenstück Albaz nicht nur Stufe, Attribut und Werte geklaut, sondern auch er besitzt einen Effekt, der sich bei seiner Normal- oder Spezialbeschwörung aktiviert. Nur anstatt direkt eine Fusionsbeschwörung auszuführen, sucht er stattdessen "Markiert"-Zauber und Fallenkarten aus dem Deck auf die Hand[1]. Darunter sind dann aber auch themeninterne Fusionszauberkarten, welche ihn in der Hinsicht schon mal flexibler als sein Original machen. Bei seinem zweiten Effekt scheint sich das Monster aber eher an den Effekt von Fleurdelis orientiert zu haben. Sollte nämlich ein offenes Fusionsmonster durch Kampf oder einen gegnerischen Karteneffekt das Spielfeld verlassen und zum Friedhof geschickt werden und dieses Monster im Friedhof liegen, so kann man ein offenes Effektmonster vom Gegner wählen (zum Aktivieren muss eines verfügbar sein). Anschließend darf man Aluber vom Friedhof spezialbeschwören und kann anschließend den Effekt des gewählten Monsters bis zum Ende des Zuges annullieren. Leider kann man ähnlich wie bei den beiden vorherigen Despias auch bei dieser Karte nur einen der beiden Effekte aktivieren. Und da der Sucheffekt schon essenziell für den eigenen Zug ist, dient er damit meist nur im gegnerischen Zug als Negiereffekt und zusätzlicher Schutzschild, um nicht OTKt zu werden.

Die letzte Main Deck Monsterkarte von Despia ist Dramaturg von Despia. Dieses Monster, welches ganz klar auf Dogmatika Maximus basiert und verdrehte ATK und DEF aufweist, teilt sich auch hier einen Effekt, welcher an das Original erinnert. Während das Original spezialbeschworen werden kann, indem man ein Fusion-, Synchro-, XYZ- oder Linkmonster vom Friedhof verbannt, kann dieses Monster bei der Spezialbeschwörung selbiger ein Effektmonster auf dem Spielfeld wählen und dessen Effekt annullieren. Um ihn hingegen spezial zu beschwören, muss man ihn als Fusionsmaterial zum Friedhof senden oder vom Friedhof verbannen[2]. Aber glücklicherweise ist die Karte anders als bei all seinen vorherigen Kopien nicht auf einen einzelnen der beiden Effekte beschränkt, sondern darf beide in einem Zug benutzen. Auch wenn negierende Effekte nie schlecht sind, ist seine Effektkonstellation aber marginal schwächer als bei Aluber oder der Tragödie.

Das Markierte Theater

Markierten-EröffnungDespia, Theater der MarkiertenDespianischer Quaeritis

Nachdem wir uns nun so lange mit den Main Deck Monstern beschäftigt haben, schwenke ich mal auf die Zauberkarten des Markiert-Themas, welche von dem Despia-Thema verwendet wird, bevor wir zu den themeneigenen Fusionsmonstern kommen. Da das Markiert-Thema aber noch einige Karten besitzt, welche mehr für Albaz gemacht sind und weniger für die Despias, lasse ich diese aus und bringe euch nur das absolute Minimum.

Dabei beginne ich erst mal mit dem Spielfeldzauber, welcher sogar noch den Themennamen enthält. Despia, Theater der Markierten stellt scheinbar das Dämonenschloss dar, welches sich zwischen der Dogmatika-Nation erhebt, und ist zugleich auch die themeneigene Fusionszauberkarte. Denn während der Main Phase kann man mit Monstern von der Hand und dem Spielfeld ein Stufe acht oder höher Fusionsmonster fusionsbeschwören. Also wenn man sich das ganze nur auf den Effekt runterbricht, hat man eine stinknormale Polymerisation als Spielfeldzauberkarte gemacht, sodass man sie jeden Zug wieder verwenden kann und noch auf eine gewisse Stufe beschränkt. Doch dafür bietet die ganz normale Polymerisation einen riesigen Kartenpool an Supportkarten, welche dieser Spielfeldzauber nicht hat[3]. Doch der Spielfeldzauber bietet noch einen weiteren Effekt, welches ihm einen kleinen Vorteil gegenüber der originalen Fusionszauber bietet. Denn wenn ein offenes Nicht-Fusion-Feen-Monster durch eine Karte des Gegners oder durch Kampf das Spielfeld verlässt, so kann man ein Stufe acht oder höher Fusionsmonster vom Friedhof spezialbeschwören. Dies wäre dann auch der erste Effekt, welcher mit Despianische Komödie harmoniert. Denn im gegnerischen Zug können wir vor der Entsorgung unseres Fusionsmonsters die Komödie anketten und spezialbeschwören, indem wir sie mit dem Fusionsmonster austauschen. Anschließend wird im Falle einer Massenzerstörungskarte wie Raigeki die Komödie zerstört und das Fusionsmonster durch den Spielfeldzauber wiederbelebt. Aber sollte es sich um einen Kampf gehandelt haben, hat der Gegner mehr oder weniger ja sein Ziel erreicht, wenn wir so reagieren, da das Fusionsmonster entsorgt ist und ein vergleichsweise schwaches Monster dafür Platz genommen hat. Sollte er einen also gerade nicht OTKen wollen, dann wird er kein Replay deklarieren, was uns unser Fusionsmonster ebenfalls nicht zurückgibt.

Abgerundet wird das Zauberkarten-Repertoire dann von einer Karte, die hingegen einen viel besseren Eindruck macht: Markierten-Eröffnung kann beim Abwurf einer Karte als Karteneffekt ein Despia Monster vom Deck der Hand hinzufügen oder direkt in Verteidigungsposition spezialbeschwören. Für den Rest des Spielzuges kann man dann zwar nur noch Fusionsmonster aus dem Extra Deck beschwören, was bei einem Fusionsthema aber kein größeres Problem darstellen sollte. Da es sich hierbei auch noch um eine Schnellzauberkarte handelt, darf man das Ganze sogar im gegnerischen Zug machen, um einen Aluber oder Dramaturg aus dem Deck zu beschwören und je nach Situation den optimalen Effekt auszulösen. Zudem handelt es sich bei dem Abwurf nicht um Kosten, sondern einen Effekt. Das sorgt nicht nur dafür, dass eine Aschenblüte weniger schmerzt, sondern auch Effekte wie die der finsteren Welt-, Schattenpuppen- oder Gefahr!-Karten werden dabei ausgelöst. Und auch Despianische Tragödie kann von diesem Effekt getriggert werden. Als Erdbeere obendrauf kann der Zweiteffekt der Zauberkarte die Zerstörung eines Fusionsmonsters durch einen Karteneffekt verhindern, indem wir diese Zauberkarte aus dem Friedhof verbannen. Im Grunde ist diese Karte also der Grund, warum man das Despia-Thema spielen wollen würde.

Doch der wirklich wichtige Teil fängt bei den Fusionsmonstern an. Und hier wird es dann leider wieder etwas dürr.

Den Anfang mach ich erst mal mit dem besseren Fusionsmonster Despianischer Quaeritis. Dieses Fusionsmonster, welches auf der Rüstung von Fleurdelis basiert und entsprechend ihre ATK und DEF sowie Stufe kopiert, kann mit einem Despia Monster und einem Licht oder Finsternis Monster fusionsbeschworen werden. Dessen erster Effekt kann hingegen während einer beliebigen Main Phase aktiviert werden und die ATK aller offenen Monster, welche keine Stufe acht oder höher Fusionsmonster sind, bis zur End Phase zu 0 werden lassen. Mit anderen Worten sorgt dieses Monster alleine dafür, dass kein Monster über selbiges drüber rennen kann. Leider ist dieser Effekt aber auf die Main Phase beschränkt, weshalb eine Entsorgung während der Battle Phase nicht unmöglich ist, da selbst die Effektankündigung am Ende der Main Phase dazu führen würde, das man die Main Phase fortsetzen könnte, um ein alternatives Monster zu beschwören. Geht es hingegen um einen Karteneffekt, welcher dieses Monster entsorgen würde, so kann es sich schon etwas besser verteidigen. Denn der zweite Effekt von Quaeritis[4] erlaubt es uns ein Despia-Monster oder einen Albaz aus dem Deck spezial zu beschwören, sollte es durch einen Karteneffekt des Gegners das Spielfeld verlassen. An sich ist es ja schon mal gut, dass dieser Effekt, wie viele andere in diesem Thema auf das Verlassen vom Spielfeld reagieren und nicht nur die Zerstörung durch einen Karteneffekt, doch hier hätte ich mir etwas mehr Harmonie mit Despianische Komödie gewünscht.

Und wie ich es schon indirekt angekündigt habe, ist Despianischer Proskenion deutlich schwächer als sein Vorgänger. Denn ähnlich wie sein Gegenstück Dogmatika Nexus teilt es sich nicht nur die Stufe elf und 3200 ATK und DEF, sondern ist auch übermäßig schwer zu beschwören, im Vergleich zum Rest des Themas. Zwar ist je ein Despia, Licht und Finsternis Monster bei Weitem leichter zu schaffen, als vier Fusion-, Synchro-, XYZ- und/oder Linkmonster im Friedhof zu haben, doch geht es hier eher darum, in welchem Verhältnis die restlichen Effekte der Karte zum Aufwand stehen. Und auch wenn Proskenion[5] einen Schnelleffekt während der Main Phase bietet, kann man damit nur ein gegnerisches Fusion-, Synchro-, XYZ- oder Linkmonster wählen und verbannen oder auf die eigene Seite spezialbeschwören. Das ganze kann auch eine einzelne Haikanone mit weniger spezifischen Einschränkungen, auch wenn das Monster im Falle des Fusionsmonsters noch angreifen kann. Der zweite Effekt dient dann schlussendlich nur, um zusätzlichen Schaden zu erzeugen, welcher im Regelfall aber auch kleiner oder gleich den 3200 ATK dieses Monsters entsprechen dürfte. Doch schadensproduzierende Effekte sollten immer nur ein Bonus sein und können nicht den Großteil des "Vorteils" einer Karte ausmachen.

Der zweite Akt

Masquerade, the Crimsongleam DragonJubilation of the Branded

Ähnlich wie auch bei jedem guten Stück birgt auch dieses Thema mindestens eine weitere Supportwelle im nächsten Hauptset Burst of Destiny. Und dieser fällt nicht gerade klein aus.

Den Anfang macht hierbei Ad Libitum of Despia, welcher auf Dogmatika Ashiyan basiert und seine ATK und DEF vertauscht hat, während die Stufe identisch bleibt. Ad Libitums[6] erster Effekt ist dabei nicht ganz so glanzvoll, da er nur die ATK aller Monster um 100 je Stufe erhöht. Dadurch kommt er zwar selber auf 2300 und XYZ- sowie Linkmonster gehen leer aus, doch da dieser Effekt auch gegnerische Monster stärken kann, tanzt er ein wenig aus der Reihe. Insbesondere da er noch dazu kein Schnelleffekt ist. Zudem besitzt das Monster eh keinen eingebauten Weg, um sich selber spezial zu beschwören, weshalb man den Effekt eigentlich sofort ausblenden kann. Interessanter ist dann doch eher der zweite Effekt, welcher triggert, sollte das Monster für eine Fusionsbeschwörung auf dem Friedhof gelegt werden oder vom Friedhof verbannt werden. Denn dann darf man ein Despia Monster oder ein Fusionsmonster der Stufe acht oder höher vom Friedhof oder der verbannten Zone spezialbeschwören. Er kommt also sehr an den Effekt von Orcust Beckenskelett oder Weltvermächtnis - „Weltstab“ heran, was eigentlich nicht allzu schlecht klingt.

Die zweite zusätzliche Karte ist eine Karte, die auf den ersten Blick nicht schlecht wirkt, beim zweiten aber einige Schwächen aufweist. Die Rede ist von Masquerade, the Crimsongleam Dragon, dem dritten Fusionsmonster des Themas. Er basiert vermutlich auf der letzten Form von Albaz, nämlich Albion der ummantelte Drache und hat zudem die gleichen Beschwörungsbedingungen wie Despianischer Quaeritis. Sein erster Effekt erinnert dabei stark an Rotäugiger Leuchtfeuer-Metalldrache, durch welchen der Gegner bei jeder Aktivierung einer Karte oder eines Effektes 600 statt 500 Lebenspunkte verliert. Das ist an sich schon mal nicht allzu schlecht, besonders da mehrere Kopien des Drachen sich aufsummieren, sodass man nur fünf statt dreizehn Karten- oder Effektaktivierungen benötigt. Doch wer mitzählt, wird merken, dass kein Deck fünf oder gar dreizehn Karten benötigt, um sich von solch einem Monster zu entledigen. Darum bietet diese Karte einen zusätzlichen Effekt, mit dem es sich als Schnelleffekt vom Friedhof spezialbeschwören kann, sollte ein Ritual-, Fusion-, Synchro-, XYZ- oder Linkmonster offen auf der gegnerischen Spielfeldseite liegen. Beachtet das diesmal auch Ritual eingeschlossen ist und der Schnelleffekt diesmal für jede Phase gilt. Zwar wird der Drache nach diesem Effekt verbannt und besitzt außerdem nicht den Beinamen Despia, doch wer weiß, was man sonst damit hätte anstellen können. So ist das alles aber noch ein wenig unvollständig. Der Drache geht zwar schon in eine richtige Richtung, aber das, was durchgängig auffällt, ist die allgemeine Schwäche aller themeneigenen Fusionsmonster. Ähnlich wie schon bei Springan leidet auch dieses Thema darunter, dass ihre Bossmonster nicht gut genug sind, insbesondere im Vergleich zu etablierten Karten wie die Schattenpuppen-Fusionsmonster oder beschworener Mechaba. Viele der Karten im Main Deck gehen ähnlich wie Orcust damals schon in eine richtige Richtung, bloß fühlt sich das Extra Deck so an, als existiere nur Longirsu, der Orcust-Koordinator und Orcustrion, während die themeneigenen Galatea, der Orcust-Automat sowie Dingirsu, der Orcust des Abendsterns noch fehlen.

Gehen wir aber weiter und schauen uns die zwei neuen Zauberkarten an, welche hinzukommen. Den Anfang macht hierbei Branded in Red, welche eine zusätzliche Schnellzauberkarte darstellt, um Fusionsbeschwörungen auszuführen. Dabei nimmt man sich ein Despia Monster (oder Albaz) vom Friedhof auf die Hand und kann anschließend eine Fusionsbeschwörung eines Stufe acht oder höher Fusionsmonsters ausführen, indem man Monster von der Hand und dem Spielfeld als Fusionsmaterial verbannt. Diese Fusion macht alles besser, was sein Vorgänger "vergeigt" hat. Es ist eine Schnellzauberkarte und kann somit auch während des gegnerischen Zuges benutzt werden und um die Ressourcen zu schonen, recycelt sie vorher ein Fusionsmaterial aus dem Friedhof, anstatt als Spielfeldzauber "angreifbar" zu sein. Zwar kann das Fusionsmonster im Zug seiner Beschwörung direkt angreifen, aber ist dies das vermutlich kleinere Übel.

Die andere Zauberkarte ist Jubilation of the Branded. Sie erlaubt ein Despia Monster vorzuzeigen, einen Masquerade oder Quaeritis vom Extra Deck zum Friedhof zu senden, die vorgezeigte Despia Karte als Effekt abzuwerfen, und anschließend Albaz oder eine Karte, die selbigen Kartennamen im Effekttext enthält, aus dem Deck zu suchen. Wer ein paar Beispiele für gute Ziele braucht: themeneigen wäre die zuvor genannte Branded in Red während man aus dem "entfernteren Thema" Ecclesia, the Virtuous in White wählen kann. Letztere ist dabei mehr oder weniger endloses Fusionsmaterial, da sie sich in jeder End Phase recyceln kann, in welchem ein Fusionsmonster zum Friedhof gesendet wurde. Aber insbesondere im Mix mit Dogmatika wird das ganze ansprechend, da hiermit halt auch Nadir-Diener gesucht werden kann, welche mehr als zu viele gute Effekte in einer Karte kombiniert.

Wer tritt mit auf?

Despianische TragödieDer erste FinsterlordDogmatika Ecclesia, die Tugendhafte

Jetzt, wo wir uns alle Karten angeschaut haben, wird es Zeit zu schauen, in welchen Variationen das Deck gespielt werden kann.

Der grundsätzliche Weg sollte es ja immer erst mal sein, dass ganze pur zu spielen, ohne groß zusätzliche Engines zu integrieren. Da findet man im Bereich von Fee-Monstern so einiges interessantes. Da fällt beispielsweise sofort Wahrsagerin des Herolds auf. Denn ihr Sende-Effekt bei der Normal- oder Spezialbeschwörung ist unter anderem auch ein Effekt, welcher Fee-Monster durch einen Karteneffekt zum Friedhof schickt. Sie zusammen mit Despianische Tragödie ist also schon mal ein "Stratos" für das Thema, was einem die Anzahl Starter gut anhebt. Im gleichen Zusammenhang kann man auch direkt Herold des orangen Lichts integrieren. Dieser sendet zwar als Kosten zum Friedhof und triggert somit keine Effekte im Thema, doch kann es einen selber schützen sowie Karten wie Despianische Komödie alive machen. In einem ähnlichen Zusammenhang kann man jetzt auch noch Erzherrscher Kristya, welcher zwar nicht unmöglich zu beschwören ist, dafür aber etwas schwerer gezielt auf die Hand suchbar. Zusätzlich verbietet er einem ja auch selber weiter voranzuschreiten.

Schauen wir uns aber im näheren Themenumfeld an, so finden wir unter anderen Albion der ummantelte Drache, welcher sehr gut mit den Markiert-Karten harmoniert. Was aber viel besser mit dem Thema harmoniert, ist die Iris-Schwertseele. Namentlich gehört sie zwar zu einem Thema im nächsten Set Burst of Destiny, doch durch ihren Effekt fühlt sie sich im Despia scheinbar wohler. Denn während ihr Effekt im Schwertseele-Thema nur durch das Stufe acht Synchromonster ausgelöst werden kann, gibt es in diesem Thema Aluber und Dramaturg von Despia. Dadurch hat sie direkt ein doppeltes Kartenspektrum, um sich durch ihren eigenen Effekt spezial zu beschwören. Außerdem ist sie genauso wie Ecclesia, the Virtuous in White ein Licht Monster, weshalb sie noch als Fusionsmaterial herhalten kann.

Apropos Fusionsmonster: Wenn man nicht gerade Albaz und seine Fusionsmonster ins Deck integriert, ist die Auswahl an zusätzlich integrierbaren Fusionsmonstern ziemlich mager. So gibt es nur drei verschiedene, wovon zwei auch in jedem Deck mit Superpolymerisation, welche sich ebenfalls für dieses Thema eignet, einen Stammplatz findet. Dies wären nämlich Hungergift-Fusionsdrache, Raubpflanze Drachostapelia und Raubpflanze Triphyoverutum. Das sind jetzt alles nette Ziele, aber nichts wirklich Besonderes.

Wobei ich nicht ganz die Wahrheit gesagt habe, da zum jetzigen Zeitpunkt noch ein viertes Ziel existiert: Der erste Finsterlord ist nämlich ein weiteres Fusionsmonster, welches zum Thema hinzugefügt werden kann. Und im Vergleich zum themeneigenen Bossmonster macht dieser einen viel besseren Eindruck. Nicht nur sollte die Fusion von drei Despia Main Deck Monstern, welche alle Finsternis Fee sind, einfacher zu erfüllen sein als zwei Despia Main Deck- sowie ein Despia Fusionsmonster, sondern auch sein Effekt, welcher alle Feen vor zielenden Effekten schützt, ist nicht ohne. Zusätzlich ist es ein 4000 ATK und DEF Koloss und übersteigt damit viele andere Karten bei Weitem. Und auch wenn man so den ersten Zusatzeffekt nicht aktivieren kann, kann man immer noch den letzten verwenden, um über einen Schnelleffekt, unabhängig von der Phase eigene Fee-Monster vom Friedhof wiederbeleben. Alles in allem also ein sehr mächtiges Monster. Aber gerade, wenn man den ersten Zusatzeffekt auch noch verwenden will, lohnt sich womöglich der Blick in das Finsterlord-Thema als zusätzliche Engine. Diese bieten nicht nur eine große Zahl an Sucher- und Ziehkarten, sondern teilen sich ebenfalls die Eigenschaften der themeneigenen Main Deck Monster. Dies hat natürlich einen Preis, da die Finsterlord-Karten alleine betrachtet Bricks auf der Hand sind. Und das macht es Despia kaum leichter, da sie ein ähnliches Problem mit ihrem Dramaturg haben.

Ansonsten wäre da natürlich auch die Möglichkeit, den gleichen Weg zu gehen wie 95 % der anderen Fusionsthemen: Wir fügen Schattenpuppen- und/oder Beschworen-Karten dem Thema hinzu. Dies hat natürlich ganz klar den Vorteil, dass wir qualitativ wertvollere Fusionsmonster erhalten, was nicht ohne ist. Doch hier kommt mir dann eine Frage auf: Spielen wir noch ein Despia-Deck, oder spielen wir einfach ein schlechteres Schattenpuppen- und/oder Beschworen-Deck? Ich plädiere nämlich für Letzteres, da wir uns schnell dabei erwischen werden, mehr und mehr der Despia-Karten zu entfernen, da sie einfach weit weniger Qualität als die anderen beiden Themen aufweisen.

Ähnlich wird das ganze auch mit der Integration der Dogmatika-Karten enden. An sich harmoniert dieses schon sehr gut mit Despia, da sie nicht nur das Licht-Attribut abdecken, sondern auch Nadier-Diener mitbringen, welche wieder gut mit dem kommenden Support aus Burst of Destiny harmoniert. Andererseits bietet die Main Engine bestehend aus Dogmatika Ecclesia, die Tugendhafte und Fleurdelis oder alternativ Dogmatika-Bestrafung keine Vorteile. So kann Fleur das gleiche, was auch schon zwei andere themeneigene Monster können, was das ganze sehr redundant macht, und die Fallenkarte kann einen selber schon ziemlich weit nach hinten schleudern, wenn man einen ganzen Zug aus der Hauptmechanik des Themas ausgestoßen wird.

Wie sieht der Epilog aus?

Damit würde ich das Thema dann für heute auch abschließen. Wie ich im Verlauf schon erwähnt habe, hat das Thema an sich Potenzial, es fehlen nur die letzten Puzzleteile (Fusionsmonster), die das ganze zusammenbringen. Da es sich aber um das Antagonisten-Thema der aktuellen Lore handelt, rechne ich schwer damit, dass wir eine solche Karte früher oder später erblicken können.

Was haltet ihr von dem Thema? Blickt ihr auch interessiert auf das Thema oder lässt es euch völlig kalt? Oder mögt ihr gar die Lore und könnt es kaum erwarten, bis die Geschichte weitergeführt wird? Schreibt doch was dazu in die Kommentare.

-deckcreator16


[1]  Wenn ihr eine europäische Kopie der Karte vor euch liegen habt, solltet ihr nicht direkt erschrecken. Denn bei der europäischen Version gab es einen Übersetzungsfehler, bei welchem Aluber keine "Markiert" Zauber- und Fallenkarten suchen kann, sondern nur "Despia" Zauber- und Fallenkarten. Dies ist aber in der amerikanischen Version sowie in der offiziellen Datenbank korrigiert, und es wird immer mit dem Effekt gespielt, der in der offiziellen Kartendatenbank steht.

[2]  Was wenige Wissen, auch hier hat man sich einen Übersetzungsfehler geleistet und nicht nachträglich korrigiert. Der Unterschied ist hier aber vergleichsweise nur marginal. So würde er nicht triggern, wenn der Gegner diesen mit beispielsweise Gedankenkontrolle klaut und weiterfusioniert, was er sollte. Außerdem triggert er im TCG bei einer "Kontaktfusion", auch wenn es dies im Original nicht könne. Als Quelle hätte ich hierfür diesen Link. Diese Fehlübersetzung ist so auch in der Datenbank eingetragen und bleibt deshalb so lange gültig, bis dies korrigiert wird.

Ansonsten nutze ich diesen kurzen Moment noch schnell und gehe auf die Namensbedeutung dieser Karte ein: Dramaturgen sind nämlich Personen, welche beim Theater, Funk oder Fernsehen für die Dramaturgie beschäftigt sind. Hierzu ein kurzer Wikipedia-Link.

[3]  Also versteht mich nicht falsch: Spielfeldzauberkarten haben auch massig Support, aber ich behaupte einfach, dass der Support für Polymerisation vielseitiger ist. Insbesondere wo Landformen im Moment auf eine Kopie limitiert ist.

[4]  Kurze Randbemerkung: dieser schwer auszusprechende und zu schreibende Name Quaeritis basiert auf Quem-quaeritis-Tropus, einem dialogischen Text der mittelalterlichen Liturgie. Es stellt wohl ein Frage-Antwort-Spiel zwischen Engeln und trauernden Frauen am leeren Grabe Christis dar.

[5]  Auch hier kurz ein wenig Hintergrund zum Namen. Proskenion bezeichnet den Bereich vor einer Theaterbühne, welcher die Bühne von den Sitzplätzen trennt. Dieser ist meist groß ausgefallen, damit die Besucher aus der ersten Reihe weiterhin einen guten Blick auf die Bühne haben und außerdem dient der große Abstand dem Schutz der Besucher vor Unfällen bei der Vorführung. Aber ganz ehrlich: Wenn etwas so Groteskes im Proskenion steht, würde ich definitiv nicht die erste Reihe buchen... wenn ich überhaupt den Theatersaal betreten würde.

[6]  Genau wie bei den vorherigen Karten kurz die Namensbedeutung: Ad Libitum ist lateinisch und bedeutet "nach Gutdünken" oder "Nach Belieben".


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