Chinesisch mal anders

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2022-01-03 19:29:00 / Yu-Gi-Oh Competitive Artikel
 Chinesisch mal anders -

In dem Set Burst of Destiny gibt es einen weiteren Archetyp, welcher die Reise von Albaz und Ecclesia weiterführt und den ich heute mal genauer unter die Lupe nehmen möchte. Denn nach einem Ausflug in die Wüstenlandschaft Golgonda (Indien) führt es unsere Helden in den Tiefen Osten nach China.

Hier treffen sie auf den Schwertseele-Archetyp, eine Gruppe von Wesen, halb Mensch und halb Drache, welche sich in der großartigen Kunst der Synchrobeschwörung bewandert fühlen.

Ansonsten gibt es bei der Lore noch hinzuzufügen, dass jedes Monster des Themendecks mit Ausnahme der im Vorgängerset schon erschienenen Iris-Schwertseele auf einem legendären chinesischen Schwert basiert. Der japanische Originalname Xiàngjiàn weist dabei auf die Berufung des "Schwertprüfers" oder "Schwertkenners" des alten kaiserlichen Chinas hin. Interessanterweise handelt es sich bei den verwendeten Schwertern in den Monsterkarten aber um keine rein chinesischen Waffen, sondern durch westliche Einflüsse modifizierte Schwerter.

Doch auch wenn ich persönlich ja immer ein großer Fan der dahinterliegenden Etymologie bin, möchte ich dann lieber nicht langweilen und direkt auf den Spielstil eingehen:

Schwertkunst mit Trugbildern

Schwertseele von Mo YeDen Anfang machen wir direkt mal mit den beiden Schlüssel-Monstern Schwertseele von Mo Ye und Schwertseele von Taia. Beides sind Nicht-Empfänger der Stufe vier, welche jeweils eine eingebaute Mechanik haben, mit denen sie Spielmarken erzeugen können. Zwar darf man, solange man diese Spielmarken kontrolliert, nur Synchromonster vom Extra Deck beschwören, doch da sie selbst Empfänger sind und ihre Erzeuger jeweils Nicht-Empfänger, ist dies eine vergleichsweise geringe Beschränkung. Hierbei fällt insbesondere Mo Ye ins Auge, welche eine solche Spielmarke beschwören kann, wenn sie Normal- oder spezialbeschworen wird und man ein Wyrm-Monster oder eine "Schwertseele"-Karte vorzeigen kann. Also eine Bedingung, die man eigentlich im passenden Deck immer erfüllen dürfte. Da sie auch von der Eigenschaft Wasser ist, kann man so ohne Probleme Steinbefreier-Entstiegener - Drachit beschwören und direkt seinen Effekt zum Negieren einer Zauber- oder Fallenkarte anwendbar zu machen. Als Bonus kann man noch eine Karte ziehen, wenn Mo Ye als Synchromaterial verwendet wird und auf dem Friedhof landet. Aufgrund dessen wird sie gerne als "1.5 Card Combo" bezeichnet, da sie alleine sowie eine Karte zum Vorzeigen ausreichen, um einen Kartenvorteil von mindestens eins zu generieren und einen Negater oder ein anderes sinnvolles Synchromonster beschwören zu können.

Schwertseele von TaiaEtwas schlechter ist im Vergleich dazu Taia. Dieser hat keinen Trigger-Effekt auf der Beschwörung, sondern einen Zündeffekt, bei welcher man ein Wyrm-Monster oder eine "Schwertseele"-Karte vom Friedhof (als Kosten) verbannt, um als Ausgleich eine Spielmarke zu generieren. Doch auch wenn er Setup benötigt, um seinen Effekt anwenden zu können, bietet dies weitere Möglichkeiten, wenn die verbannte Karte dabei einen Triggereffekt auslöst (dazu später mehr). Einen Vorteil hat er aber trotzdem zu bieten: Wird er als Synchromaterial verwendet und ist erfolgreich in den Friedhof gelangt, kann man anschließend eine "Schwertseele"-Karte oder ein Wyrm-Monster vom Deck auf den Friedhof legen. Im Fachjargon würde man also eher davon sprechen, dass Taia ein (Additional) Extender ist, während Mo Ye ganz klar zu den Startern gehört.

Schwertseelen-Stratege LongyuanInteressant wird es dann aber meiner Ansicht nach bei den letzten beiden Karten. Schwertseelen-Stratege Longyuan, das letzte Schwertseele-Monster mit Spielmarkenbeschwörungseffekt, kann sich selbst von der Hand beschwören, indem man eine "Schwertseele"-Karte oder ein Wyrm-Monster abwirft. Anschließend kann auch er eine solche Spielmarke der Stufe vier beschwören. Dadurch, dass seine Beschwörungsbedingungen so generisch sind, wird er also zu einer idealen generischen Karte für jedes Wyrm-Thema, welches aktuell existiert oder in Zukunft herauskommt. Und dank seiner integrierten Spezialbeschwörung sowie seiner Stufe macht er diesen Job sogar besser als Mo Ye. Da er ein Monster der Stufe sechs ist, kann er mit seiner eigenen Spielmarke sofort in Blumenbaronin weiterverarbeitet werden, welche ein generischer Negater ist. Zudem harmoniert ihr Wiederbelebungseffekt perfekt mit Longyuans Abwurf-Kosten, da man so nicht nur das abgeworfene Monster direkt wiederbeleben kann (für den Nutzen in einem generischen Wyrm-Deck), sondern auch direkt die Spielmarken-Beschwörungsbedingungen von Mo Ye oder Taia (hier läge ja Longyuan im Friedhof) erfüllen. Das heißt also, wir beschwören das Synchromonster in unserem eigenen Zug, verwenden seinen Effekt zum Negieren bestmöglich im gegnerischen und recyclen das Monster dann in der eigenen Standby Phase und recyclen damit einen unserer kleinen Monster, welche dann direkt wieder ihre Beschwörungseffekte für ein Synchromonster der Stufe acht anwenden können. Also ein perfekter Kreislauf ;) . Der Burn-Effekt von 1200 Punkte, wenn Longyuan für eine Synchro zum Friedhof geschickt wird, ist im Vergleich dazu fast schon uninteressant, sollte aber trotzdem berechnet werden, da es zwischen OTK und Nicht-OTK entscheiden kann, oder auch einem Sieg/Niederlage im Timeout.

Unglaubliche Ecclesia, die TugendhafteAbgerundet wird das Ganze dann noch von der [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']neuen Ecclesia[/y], welche zwar namentlich (noch) nicht zu den Schwertseelen gehört, ihren Effekt aber zentral um dieses Thema und ihrem "Boyfriend" Albaz ausgelegt hat. Zuerst kann sie spezialbeschworen werden, wenn der Gegner mehr Monster kontrolliert als man selbst, was schon mal ein netter Bonus ist, da sich der Effekt auch nicht aktiviert. Zudem ist sie ein Empfänger-Monster der Stufe vier, was schon einige Spielereien möglich macht und gegen Spielmarken-Konter wie Spielmarken-Sammler helfen kann. Interessanter wird das Ganze aber bei ihrem zweiten Effekt. Denn wir können sie als Schnelleffekt während einer beliebigen Main Phase als Tribut anbieten, um ein Schwertseele-Monster oder einen Gefallener von Albaz vom Deck spezialbeschwören zu können. Wir reden hier also von einer verbesserten [y='Lonefire Blossom']Einzelfeuerblüte[/y], die im Grunde dafür sorgt, dass wir bis zu sechs Kopien von Mo Ye und Taia spielen können und uns nach Bedarf immer das Monster aussuchen können, welches wir gerade brauchen. Da sie sich zuvor selber spezialbeschwören kann, hilft sie uns auch, durch die dicken Boards des Gegners spielen zu können, da sie uns gemeinsam mit Longyuan weniger an unsere Normalbeschwörung bindet. Abschließend birgt die Karte noch einen dritten Effekt, welches (grundsätzlich) in diesem Deck eher selten zum Einsatz kommen sollte und mehr für Albaz geschaffen wurde: Sollte nämlich ein Fusionsmonster während des Spielzuges auf dem Friedhof gelegt worden sein, kann man während der End Phase [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']Ecclesia[/y] vom Friedhof auf die Hand zurücknehmen. Dies sorgt also dafür, dass sie im nächsten Zug wieder zum Einsatz kommen kann und man mehr Ressourcen hält.

An sich gäbe es an dieser Stelle noch ein weiteres Main Deck Monster zu nennen, doch dieses passt von seinem Effekt eher weniger ins Bild dieses Themendecks und wird an dieser Stelle ausgelassen. Lieber kommen wir direkt zu den Herzen eines jedem synchrofokussierten Themendecks: den Extra Deck Monstern.

Die großen Schwertkünstler

Das Thema selbst bietet zum jetzigen Zeitpunkt nur zwei verschiedene Synchromonster, was auch weniger schlimm ist, da der Pool an guten Synchromonstern der Stufe acht und zehn nicht unbedingt schlecht ausfällt. Umso wichtiger ist dann eher die Tatsache, dass die wenigen Synchromonster stark genug sind, um nicht von ihren generischen Äquivalenten vollständig substituiert zu werden. Jedoch muss man sich hier weniger Sorgen machen.

Schwertseelen-Großmeister - ChixiaoAlleine schon das erste Synchromonster, [y='Swordsoul Grandmaster - Chixiao']Schwertseelen-Großmeister - Chixiao[/y] bringt viele Elemente des Themas zusammen. So muss dieses Synchromonster mit der Stufe acht über mindestens einen Wyrm-Nicht-Empfänger beschworen werden, doch sollte dies im eigenen Thema keine allzu große Hürde darstellen. Wenn er dann synchrobeschworen wurde, kann dieser 2800 ATK Koloss uns eine Schwertseele-Karte vom Deck auf die Hand geben oder vom Deck verbannen. Zum Verbannen kommen wir später bei den Zauber- und Fallenkarten noch mal, aber alleine die Fähigkeit zu suchen, sollte nicht außer Acht gelassen werden. Zusätzlich bietet dieses Monster noch einen Schnelleffekt, wo wir eine Schwertseele-Karte oder ein Wyrm-Monster von unserer Hand oder unserem Friedhof verbannen können, um anschließend ein anderes Effektmonster auf dem Spielfeld zu wählen und dessen Effekt bis zur End Phase zu annullieren. Dieser zweite Effekt ist noch ein netter Bonus, der neben dem Suchen obendrauf kommt. Leider hat man seine Effekte mit einem extra harten "Einmal pro Spielzug" versehen, weshalb wir nur den einen oder den anderen Effekt in einem Zug verwenden können, aber niemals beide. Dies ist gerade Go 2nd etwas unangenehm, da man nicht nur suchen möchte, sondern wohl auch dafür sorgen möchte, dass dieser Effekt erfolgreich durchgeht, ohne dass der Gegner sie mit einem offenen Effektmonster negieren kann. Andererseits wäre dies sonst sehr stark, da er dann mehr oder weniger ein "indirekt unnegierbarer" Sucher gewesen wäre.

Schwertseelen-Oberherrscher - ChengyingEtwas schwächer fällt da dann schon das zweite Synchromonster aus. Schwertseelen-Oberherrscher - Chengying ist ein Synchromonster der Stufe zehn, welcher im Gegensatz zu seinem Vorgänger komplett generisch beschwörbar ist, dafür aber auch an Spielstärke einbüßt. So bekommt er für jede verbannte Karte (beliebiger Spielfeldseite) noch 100 ATK und DEF obendrauf, während die gegnerischen Monster dieselbe Menge an ATK und DEF einbüßen. Dies macht seine stattlichen 3000/3000 noch sehr viel größer, stellt aber nur Peanuts im Angesicht von Monstern wie Gren Maju Da Eiza dar. Da es sich bei ihm aber um ein Synchromonster handelt, ist er im passenden Deck jederzeit zugänglich, während das andere Monster da doch etwas schwerer zu suchen ist.

Doch dies ist ja nicht ihr einziger Effekt. So kann man eine Karte vom Friedhof verbannen, sollte er durch einen Karteneffekt zerstört werden, was ihn nicht nur sehr viel standhafter macht, sondern auch noch dafür sorgt, dass sein letzter Effekt ausgelöst wird. Denn sollte eine Karte verbannt werden, kann er einmal pro Spielzug eine Karte auf dem gegnerischen Feld und dem Friedhof verbannen. Zwar ist es für den Effekt notwendig, dass sich in jeder dieser beiden Zonen mindestens ein Ziel befindet, doch sollte dies im modernen Yu-Gi-Oh keine wirkliche Hürde darstellen. Trotz allem ist die Karte im Vergleich zu Blumenbaronin um einiges restriktiver, was Letztere immer zum erstbesten Ziel macht. Dies heißt aber nicht, dass er keinen Platz in seinem eigenen Thema findet. Ein einzelner Slot im Extra Deck sollte immer für diese Karte freigehalten werden.

Eine Schwertkunst ohne Künste ist keine Schwertkunst...

... und deshalb schauen wir uns doch direkt mal die zur Verfügung stehenden Zauber- und Fallenkarten des Themas an, mit welchen man die wahren Künste dieses Decks erwecken kann.

Auftauchen der SchwertseeleDen Anfang macht hierbei erst mal der themeneigene Sucher Auftauchen der Schwertseele. Ähnlich wie bei [y='Reinforcement of the Army']Verstärkung für die Armee[/y] erlaubt uns diese Karte ein Schwertseele Monster auf die Hand zu nehmen. Das alleine ist schon sehr gut, doch sollten wir ein Synchromonster kontrollieren, kann man sich stattdessen auch ein beliebiges Wyrm-Monster vom Deck auf die Hand nehmen. Da Wyrm-Decks allgemein eher zu den synchro-fokussierten Themen gehören, ist diese Karte also ideal, zusammen mit Longyuan für eine beliebige Engine in fast jedes Wyrm-Deck anwendbar.

Der zweite Effekt ist hingegen ein netter Bonus, der in bestimmten Matchup Vorteile einbringt: Sollte diese Karte verbannt werden, kann man ein Schwertseele-Monster oder ein Wyrm-Monster wählen und dessen Stufe um eins erhöhen oder verringern. Dies gibt einen idealen Zugriff auf die Synchromonster der Stufe sieben und neun. Und um das erfolgreich zu triggern, bietet das Thema nicht nur Taia an, sondern auch Chengying, auch wenn der Effekt zusammen mit Taia sehr viel effizienter sein dürfte.

Heiliger Gipfel der SchwertseeleDaran anknüpfend gibt es noch die Zauberkarte Heiliger Gipfel der Schwertseele. Dieser fungiert als themeneigene Wiedergeburt, welche ein Schwertseele-Monster vom eigenen Friedhof wiederbeleben kann. Ähnlich wie auch schon bei Auftauchen der Schwertseele verbessert sich der Effekt, wenn wir ein Synchromonster kontrollieren, auf ein beliebiges Wyrm-Monster. Das alleine ist jetzt nicht mehr überragend, da es zig verschiedene wiedergeburtartige Karten auch für den generischen Fall gibt, doch ist dieser zumindest über Chixiao suchbar. So wird das themeneigene Synchromonster nicht nur zum generischen Sucher, sondern indirekt auch zum Exender, da er uns diesen hier aus dem Deck suchen kann.

Abgerundet wird auch diese Karte mit einem Verbannungseffekt im gleichen Stil wie bei Auftauchen der Schwertseele.

Unter den Fallenkarten finden sich zwei verschiedene Karten, wovon ich hier aber nur eine aufzähle, da die andere einfach nur ein [y='Reinforcements']Verstärkungen[/y] in vielfach komplizierter ist. Und das brauchen wir uns ja nun sicher nicht angucken.

Ohnmacht der SchwertseeleDaher schauen wir uns die andere Fallenkarte Ohnmacht der Schwertseele genauer an. Dabei ist sie einfach nur ein Icarus-Angriff für Wyrm-Monster, doch da sie den Namen "Schwertseele" beinhaltet, ist auch sie mittels Chixiao suchbar. Und da selbiges Monster zufällig auch noch vom Typ Wyrm ist, wird es im gegnerischen Zug nicht nur zum einfachen Negater, sondern auch noch zu einem doppelten Schuss. Dieser unterliegt zwar einiger Restriktionen und einer "festen Reihenfolge", doch nennenswert ist es wohl ohnehin schon.

Beim Verbannungseffekt unterscheidet sich diese Karte aber von seinen Zauberkarten-Gegenstücken. Denn wird sie verbannt, kann man genauso eine Empfänger-Spielmarke beschwören wie bei unseren drei Hauptmonstern. Dies ist insbesondere mit Taia interessant, da selbiger diese Fallenkarte als Kosten verbannen kann und damit sichergeht, dass, selbst wenn er durch Karten wie Effektverschleierin annulliert werden sollte, über die Fallenkarte eine Spielmarke erhalten sollte. Das alleine sorgt schon dafür, dass der Gegner nicht gewillt sein wird, Taia zu annullieren. Dies gibt uns nicht nur Gewissheit, dass wir die nötigen Bedingungen für eine Synchrobeschwörung erfüllen werden, sie gäbe uns sogar die Möglichkeit, bis auf die Stufe zwölf hoch zu synchronisieren. Letzteres ist aktuell nur eine selten genutzte Option, kann aber für zukünftigen Support noch ansprechend sein.

Apropo Zukunft...

... da erwarten uns im darauf folgenden Hauptset Battle of Chaos schon zwei weitere Karten und auch das kürzlich fürs TCG angekündigte Structure Deck: Albaz Strike wird mindestens eine neue Karte enthalten.

Swordsoul Catastrophe - Qixing LongyuanDen Anfang macht hier ein neues Synchromonster der Stufe zehn mit Namen Swordsoul Catastrophe - Qixing Longyuan. Ähnlich wie schon bei Chixiao ist dessen Beschwörung durch Wyrm-Nicht-Empfänger Monster etwas schwerer als beim anderen Monster der Stufe zehn, zahlt sich aber auch direkt wieder aus. Denn dieser erlaubt es uns einmal pro Zug eine Karte zu ziehen, wenn wir ein Wyrm Synchromonster spezialbeschwören, solange wir ihn kontrollieren, was schon mal ein guter Anfang ist. Zusätzlich, falls der Gegner eine Spezialbeschwörung macht, dürfen wir beschworenes Monster verbannen und zusätzlich noch 1200 Schaden an den gegnerischen Lebenspunkten machen. Der Burn ist auch hier mehr Dekoration, während das Verbannen eines Monsters im Mittelpunkt steht. Abgerundet wird das ganze dann mit einem Effekt, bei welchem wir bei der Aktivierung einer Zauber- oder Fallenkarte oder die Aktivierung eines Zauber- oder Falleneffektes die besagte Karte verbannen können und anschließend weitere 1200 Schaden drücken. Dies summiert sich zwar ziemlich auf (mit Longyuan als Material sind das schon 3600 Schaden, also fast die Hälfte der Lebenspunkte!), doch ist dies ja uninteressant, solange der Gegner dadurch nicht bei 0 landet. Und so kann der Effekt nur wirklich zur Geltung kommen, wenn der Gegner essenzielle verbleibende Zauber- oder Fallenkarten verwendet, wie spielstarke Spielfeldzauber, Ausrüstungskarten und/oder permanente Karten.

Alles in allem ist die Karte aber noch recht spielbar, auch wenn sie schon sehr stark im Schatten von der generischen Blumenbaronin steht.

Swordsoul SatiDie neue Fallenkarte aus dem Hauptset nennt sich vorübergehend Swordsoul Sati und ist eine permanente Fallenkarte, mit welcher man eine Schwertseele Karte oder ein Wyrm-Synchromonster von der eigenen Hand, dem Deck, dem Friedhof oder dem Feld verbannen kann, sollte eine Karte verbannt werden. Dies soll vermutlich dabei helfen, das originale Bossmonster Chengying in seinen Werten gezielt zu Buffen und zugleich die Verbannungseffekte unserer anderen Zauber- und Fallenkarten auszulösen. Das dies zum heutigen Zeitpunkt nicht überzeugend ist, brauch ich denke ich nicht extra ausführen. Apropos Verbannungseffekt: Ähnlich wie auch Ohnmacht der Schwertseele bekommen wir eine Spielmarke, sollte diese Fallenkarte verbannt werden.

Unlikely Swordsoul AlliesUnd auch wenn schon die beiden vorherigen Karten etwas enttäuschend waren, wird sich auch die dritte bisher bekannte Karte hier einreihen. Unlikely Swordsoul Allies ist zwar namentlich ein Schwertseele-Monster, doch ist sie das Einzige, was es mit dem Schwertseele-Thema im Moment teilt. Denn vom Effekt her will es doch eher ein Albaz-Support sein. Wir können diesen Empfänger der stufe vier von der Hand beschwören, wenn ein Monster einen Angriff deklariert und anschließend den Angriff annullieren. Sollte zu diesem Zeitpunkt auch noch ein offenes Fusionsmonster mit einem Albaz-Material auf dem Feld liegen, kann das Monster zerstört werden, welches den Angriff deklariert hat. Im Schwertseele-Thema wird aktuell nur die Spezialbeschwörung dieser Karte verwendet werden können, da der Zugriff auf Albaz beziehungsweise seiner Fusionsmonster (aktuell) einfach nicht im Thema gesichert ist. Dies ist aber nicht schlecht, da dieses Schwertseele-Monster immerhin ein suchbarer Empfänger ist, während [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']Ecclesia[/y] nicht im Thema gesucht werden kann. Der zweite Effekt dieses Monsters findet aber noch Anwendung im Thema. Sollte nämlich ein Monster offen verbannt werden, während diese Karte auf dem Feld oder im Friedhof liegt, kann man sie von dort verbannen, um ein Licht Hexer-Monster mit ATK gleich der DEF von der Hand oder dem Friedhof beschwören kann. Darunter fällt nicht nur das themeneigene Monster die Iris-Schwertseele, sondern auch [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']Ecclesia[/y].

Alles in allem überzeugt aber keines der drei bisher bekannten Karten wirklich vollends (auch wenn das Synchromonster trotzdem einen Platz im Deck finden dürfte). Da es sich hier aber noch um einen recht neuen Archetyp handelt, würde es mich nicht überraschen, wenn wir weitere Karten im noch unvollständigen Structure Deck oder dem übernächsten Hauptset Dimension Force bekommen.

Was ist mit den aktuellen Sachen alles möglich?

Jetzt haben wir uns so lange damit beschäftigt, welche Karten existieren, da wird es endlich mal Zeit, uns mit den einzelnen Decks zu beschäftigen, die man daraus machen kann.

Schicksals-HELD - Destroyer Phoenix EnforcerAllem voran steht natürlich das reine Schwertseele-Thema im Vordergrund. Aufgrund dessen, dass dieses Deck mit "eineinhalb" oder zwei Karten spielen kann und sonst viel Platz für externe Interruptions wie Fallenkarten oder Handtraps bietet, sorgt dafür, dass es sich eher zu den Midrange Control Decks orientiert und damit auch einigen Erfolg im OCG einfahren konnte. Hier kann man neben starken Karten wie Topf der Begierden oder Topf des Wohlstands auch Instant Fusion oder Gold-Sarkophag integrieren. Erstere dient hierbei nicht nur als zusätzlich Ressource im Late Game, sondern kann beim Verbannen von Ohnmacht der Schwertseele aus dem Deck direkt eine Spielmarke generieren, was hilfreich ist, sollte einer unserer startenden Schwertseele-Monster zufällig einen Negate des Gegners kassiert haben. Instant Fusion birgt dabei einen ähnlichen, aber weitaus stärkeren Vorteil: Wir können hier rüber nicht nur das Empfänger-Monster Ansyalabolas[1] beschwören, um nach besagter Interruption weiterspielen zu können, sondern besitzen noch den Synergieeffekt mit [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']Ecclesias[/y] dritten Effekt. Denn wenn wir mit ihr und Instant Fusion starten, können wir fast garantieren, dass in der End Phase das beschworene Fusionsmonster in den Friedhof bewegen wird und kann dafür sorgen, dass wir sie wieder auf die Hand nehmen können.

Von dieser Hauptvariante spalten sich zwei Unter-Variationen ab: Die erste bleibt dem Control Stil treu und erweitert diese mit Fusionsschicksal und damit Schicksals-HELD - Destroyer Phoenix Enforcer, wodurch man vom gleichen Vorteil profitiert wie bei Instant Fusion zusammen mit [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']Ecclesia[/y] und zugleich noch ein zusätzliches Bossmonster auf das Spielfeld bekommt.

Tenyi-Geist - AshunaDie andere Variation trennt sich etwas vom kontrollierten Ansatz und versucht das ganze etwas aggressiver mithilfe der Tenyi-Karten zu bekommen. Die stärksten Monster dieser Gattung sind nämlich zufällig, die beiden Stufe sieben Nicht-Empfänger Tenyi-Geist - Ashuna und Tenyi-Geist - Vishuda und der Stufe eins Empfänger Tenyi-Geist - Adhara. Wer sieben und eins zusammenzählt, wird schnell merken, dass man so auch auf Stufe acht kommt und so den kompletten Zugriff der Schwertseele-Engine über Chixiao erhalten. Außerdem haben sie eigene Extender, die perfekt mit den Schwertseele-Karten harmonieren. Dies kommt aber mit zwei Preisen zustande. Denn erst einmal beschränkt uns Ashuna auf die Beschwörung von Wyrm-Monstern, was gerade im Hinblick auf Longyuan den Zugriff auf Blumenbaronin wegnimmt und uns auf die beiden zuvor angesprochenen themeneigenen Wyrm-Synchromonster einschränkt. Der andere Preis ist neben einem noch engeren Extra Deck, wo auch noch Platz für vereinzelte Linkmonster des Tenyi-Themas geschaffen werden muss, die höhere Anfälligkeit gegen [y='Nibiru, the Primal Being']Nibiru[/y]. Denn insbesondere der Pure Build glänzt damit, dass er vor der fünften Beschwörung Blumenbaronin beschwören kann oder alternativ direkt nach der dritten beziehungsweise vierten aufhören kann. Dieser Vorteil geht verloren und macht einen anfälliger für [y='Nibiru, the Primal Being']Nibiru[/y], während man dafür weniger anfällig für harte Konter wie Spielmarken-Sammler wird.

Eine dritte Variante existiert auch noch, welche im OCG bisher wenig Erfolg haben konnte, da dessen Schlüsselkarte drüben limitiert ist. Die Rede ist von einer Dogmatika-Engine. Denn Nadir-Dieners Sende-Effekt harmoniert ähnlich gut wie Phoenix Enforcer oder Instant Fusion mit [y='Incredible Ecclesia, the Virtuous']der neuen Ecclesia[/y]. Dafür bezahlt man auch hier mit einem umso engeren Extra Deck sowie der Tatsache, dass die Dogmatika-Karten immer mit dem Risiko daherkommen, dass man sich zu früh aus dem Extra Deck lockt. Zwar dürfte diese Engine in nächster Zeit weniger Beachtung erhalten, doch gerade in einer Zukunft, wo Phoenix nicht mehr da sein sollte, dafür aber Nadir-Diener, sollte man diese Möglichkeit im Hinterkopf behalten.

Mai-Hime der Virtualwelt - LuluAnsonsten kann man das Spiel auch umkehren. Anstatt eine Engine oder einen größeren Deck-Kern in das vorhandene Schwertseele-Thema zu stopfen, kann man die vorhandene Engine der Schwertseele-Karten auf ein passendes Minimum einstampfen und damit in jedes Deck integrieren, was eine gewisse Anzahl an Wyrm-Monster zu bieten hat. Ein beliebtes Thema wäre hier das Yang Zing Thema, welches sich sehr über die neue Fallenkarte freuen dürfte, als auch das Virtuelle Welt Thema. Letzteres bietet zwar nur drei Monster im Main Deck, die ebenfalls Wyrm sind und von denen man sechs bis sieben spielt (3 Jiji, 3 Lili, 0-1 Toutou), doch dafür ist der Impact groß, sollte man über Longyuan auf Blumenbaronin gehen können, oder wenn man neben dem stabilen Zugriff auf 6er und 9er Synchros auch noch Zugriff auf gute Stufe acht Synchromonster erhalten. Dies kommt natürlich zu einem Konstanz-Preis in den Einkaufskorb, da man häufiger Fälle hat, wo man ebenfalls durch unglückliche Kombinationen nicht spielen kann.

Hab ich euer Interesse geweckt?

Und damit würde ich auch schon wieder zum Abschluss dieses Artikels kommen. Jetzt, wo ihr all das gelesen habt, wollt ihr euch auch mal an das Schwertseele-Thema wagen oder doch lieber Abstand davon halten? Welche Variante bevorzugt ihr oder welche wollt ihr auch noch ausprobieren? Schreibt doch was dazu unten in den Kommentaren.

-deckcreator16


[1]  Technisch ging an dieser Stelle auch die Beschwörung eines beliebigen anderen Empfänger-Fusionsmonsters. Doch da die meisten Starter im Thema Stufe vier sind und die spielstärksten Synchromonster, auf die das Thema zugreifen will, auch Stufe acht haben, sollte es im Regelfall dieses Fusionsmonster der Stufe vier machen. Für experimentierlustige Vögel gäbe es dann noch das Empfänger-Fusionsmonster der Stufe zwei Allvergebens die Essenz der Nichtigkeit, um damit Stufe sechs Synchromonster wie Sternenstaub-Angriffskrieger zu beschwören oder als Stufe 5 Empfänger-Fusionsmonster Seemonster des Theseus, um Stufe neun Synchromonster wie Kyubi der Virtualwelt - Shenshen zu beschwören. Auch könnte ich in so einem Fall, wo ich keine Empfänger-Spielmarke kontrolliere, auf ein XYZ Monster vom Rang 4 wie Abyss-Bewohner gehen. Theoretisch muss ich diese auch nicht wirklich weiterverwerten, sondern muss nur garantieren, dass sie in der End Phase im Friedhof liegen. So könnte man also auch Panzerdrache beschwören und in der End Phase durch Instant Fusion kaputtgehen lassen, damit man noch eine Karte auf dem Spielfeld zerstören kann. Wie man aber schon gemerkt hat, sind dies zwar alles mögliche Optionen, doch kommen diese alle mit einem recht hohen Preis im Extra Deck zustande, was sie für den Normalfall zu ineffizient macht.


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